Von: luk
Bozen – Eine aktuelle Anfrage der Grünen im Südtiroler Landtag wirft Fragen über die Förderung des „Südtiroler Specks g.g.A.“ auf. Im Mittelpunkt steht die Entscheidung der Landesregierung, im Rahmen eines neuen Beschlusses satte 750.000 Euro für eine Werbekampagne für Speck bereitzustellen – eine Summe, die bei den Grünen für Kritik sorgt. Sie weisen darauf hin, dass ein Großteil des für den Speck verwendeten Fleisches aus dem Ausland stammt, da in Südtirol nur noch weniger als 10.000 Schweine gehalten werden.
In ihrer Anfrage fordern die Grünen eine detaillierte Auflistung der öffentlichen Gelder, die in den letzten zehn Jahren in die Bewerbung des „Südtiroler Specks“ geflossen sind. Darüber hinaus stellen sie die grundsätzliche Frage, warum der Speck überhaupt mit öffentlichen Mitteln beworben wird. Kritisch hinterfragt wird auch die Herkunft des Fleisches: Die Landesregierung soll offenlegen, aus welchen Ländern das Fleisch für den Speck importiert wird und in welchen Anteilen, insbesondere für die Jahre 2022 und 2023.
Besondere Brisanz erhält die Anfrage durch den Verweis auf eine frühere Landtagssitzung im Oktober 2023, bei der Landesrat Galateo erklärte, dass es laut Verfassung widersprüchlich sei, einzelne Wirtschaftszweige speziell zu behandeln. Die Grünen wollen nun wissen, ob die Speck-Förderung möglicherweise gegen diese Aussage verstößt.
Ein weiterer Aspekt der Anfrage betrifft das Thema Tierleid und Umweltverschmutzung. Die Grünen betonen, dass viele der Schweine, deren Fleisch für den Südtiroler Speck verwendet wird, aus Massentierhaltung stammen. Dies stehe im Widerspruch zu einem kürzlich verabschiedeten Begehrensantrag, der sich gegen Billigfleischimporte und Umweltverschmutzung aussprach.
Die Landesregierung wird nun Stellung zu den Fragen nehmen müssen. Die Diskussion um die Nachhaltigkeit und Herkunft des Südtiroler Specks dürfte damit weiter an Fahrt aufnehmen.
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