Von: luk
Bozen – Geht es ums Steuern bezahlen, so haben auch die Südtiroler nicht gerade Vorbildcharakter. Seit 2000 haben sich nämlich über 76 Millionen Euro an nicht bezahlten Lokalsteuern angehäuft, die jetzt der Eintreibung unterliegend.
Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, ist vor allem die Zahlungsmoral bei der Kfz-Steuer rückläufig. Aber auch Verwaltungsstrafen (z.B. fürs Pilzesammeln), Uni-Gebühren oder Beiträge an Unternehmen oder Private, die unrechtmäßig bezogen und rückerstattet werden müssen, gehören dazu.
Das Geld werde aber früher oder später zurückgeholt, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Das könne dann bis zur Zwangseintreibung gehen.
Neben den Staatsschulden fallen in Südtirol jährlich rund 450 Mio. Euro an Lokalsteuern an, die direkt ans Land zu entrichten sind. Mit 32,654 Mio. Euro stehen dabei die außersteuerlichen Abgaben an der Spitze, darunter fallen etwa Verwaltungsstrafen.
Danach folgen 25,662 Mio. Euro an Kfz-Steuer sowie 17,494 Mio. Euro an Wertschöpfungssteuer IRAP, die entweder gar nicht oder in zu geringem Ausmaß entrichtet worden ist.
Auch wenn sich alles noch im Rahmen hält: Das Geld wolle man nicht aufgeben, erklärt Landeshauptmann Kompatscher. Ob mit „Equitalia“ oder den Südtiroler Einzugsdiensten: „Früher oder später sind wir imstande, das meiste wieder hereinzuholen und das kann bis zur Zwangseintreibung gehen“, so Kompatscher.
Vorteil sei dies für keine der Seiten, denn fürs Land fallen Verwaltungsspesen an und für den Bürger gesellen sich Verzugszinsen und Strafen hinzu. Gerade bei der Autosteuer werde vieles „verschlafen und verwurstelt“. Deshalb müsse zahlen für den Bürger noch einfacher und übersichtlicher gemacht werden, meint Kompatscher.