Von: mk
Bozen – “Jetzt ist es offiziell, was bislang nur hinter vorgehaltener Hand vermutet wurde: Um das neue Impfdekret umzusetzen, rechnet man in Südtirol im restlichen Jahr 2017 und im Jahr 2018 mit rund 80.000 Impfsitzungen an Kindern zwischen null und 16 Jahren!”, so Andreas Pöder von der BürgerUnion. Diese Zahl bestätigt Landesrätin Martha Stocker in der Antwort auf eine Landtagsanfrage von Andreas Pöder.
“Damit ist auch klar, dass das neue Impfdekret regelrechte Massenimpfungen zur Folge haben wird, mit allen Risiken und Belastungen die daraus erwachsen. Ebenfalls klar wird aus der Antwort der Landesrätin, dass man noch nicht genau weiß, wie die Herausforderung personell zu bewältigen sein wird”, so Pöder.
Ab Mitte August werde der Sanitätsbetrieb allen Eltern mit Kindern im Alter von null bis 16 Jahren mitteilen, welche Impfungen ihre Kinder aufgrund des neuen Impfdekrets machen müssen und es wird auch ein Termin festgesetzt.
Kosten werde allein der Ankauf der zusätzlich benötigten Impfstoffe rund eine Million Euro, die Gesamtkosten für den enormen Aufwand von 80.000 Impfungen gebe die Landesrätin nicht an.
Das Land trage alle Kosten selbst. Pöder kritisiert erneut den Umfang der neuen Impfpflicht mit zehn statt bislang vier Pflichtimpfungen.
Die Umsetzung von 80.000 zusätzlichen Impfsitzungen in nicht einmal eineinhalb Jahren werde zwangsläufig zu Fehlern und mangelhafter Kontrolle führen, was die Risiken erhöhe, ist sich Pöder sicher.
Auch Kritik der Freiheitlichen: „Unglaubwürdige SVP-Impfpflichtshow in Rom“
Laut Ankündigung des SVP-Senators Karl Zeller will die Autonomiegruppe im Senat dem Impfzwanggesetz zustimmen. „Zwar konnten die ursprüngliche Gesetzesvorlage in einigen Teilen entschärft werden, aber die Zustimmung zu einem derartigen Gesetz öffnet Tür und Tor für weitere brachiale Maßnahmen, welche die freien Bürger einschränken“, erklären die Freiheitlichen.
„Die Autonomiegruppe im römischen Senat respektiert den gefassten Beschluss des Südtiroler Landtages, welcher sich gegen den Impfzwang ausspricht, in keiner Weise. Einem derartigen Zwangsgesetz mit massiven Eingriffen in die Persönlichkeitsrechte und unverhältnismäßigen Strafen kann keine Zustimmung erteilt werden. Wenn derartige Gesetze Schule machen, wird der freie Bürger weiter verstaatlicht und an die kurze Leine genommen“, wettert der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Sigmar Stocker in einer Aussendung einleitend.
„Die SVP knickt mit allem Gehorsam vor ihrer PD-Mutterpartei gnadenlos ein und ordnet sich dem System des Zwangs gegen die Bürger unter. Das ursprüngliche Gesetz wurde zwar marginal entschärft, aber stellt nach wie vor offen seine repressive Seite zur Schau. Gesetze müssen maßvoll sein und dürfen das eigentliche Ziel zur Eindämmung von gefährlichen Krankheiten nicht aus dem Auge verlieren“, gibt Stocker zu bedenken.
„Bevor die Gesetzgeber in Rom mit maßlosen Zwangsmaßnahmen vorgehen, wäre es ratsamer die bestehenden Staatsaufgaben wie den Grenzschutz und die Unterbindung der illegalen Einwanderung umzusetzen. Vor allem die massenhafte Einwanderung aus kulturfremden Weltgegenden bringt neue Krankheiten nach Europa oder wiederum jene, welche bereits als ausgerottet galten“, so Stocker abschließend.