Wieder US-Raketen ATACMS eingesetzt

81 russische Drohnen unschädlich gemacht

Samstag, 04. Januar 2025 | 12:10 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa/AFP

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Samstag 34 von 81 russischen Drohnen abgeschossen. 47 Drohnen seien “verloren gegangen”, teilte die Luftwaffe mit. Damit bezog sie sich offenbar auf die Praxis, die Elektronik der unbemannten Flugkörper zu stören und sie so vom Ziel abzubringen. Die abgeschossenen Drohnen hätten Privathäuser in den Regionen Tschernihiw und Sumy beschädigt.

Russische Streitkräfte rückten unterdessen nach ukrainischen Militärangaben nahe der Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine am Boden vor. Sie wollten die Stadt im Süden umgehen, um die ukrainischen Nachschubwege abzuschneiden. In den vergangenen 24 Stunden hätten die Russen 34-mal angegriffen und versucht, die ukrainischen Verteidigungslinien südlich der Stadt zu durchbrechen, sagte ein ukrainischer Militärsprecher.

Russischer Flugverkehr beeinträchtigt

Der Betrieb auf dem Flughafen der russischen Millionenstadt St. Petersburg ist nach Behördenangaben aus Sicherheitsgründen am Samstag vorübergehend eingestellt worden. Es würden vorübergehend keine Starts und Landungen zugelassen, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mit. Details nannte die Behörde nicht.

Das russische Verteidigungsministerium meldete in der Früh, dass in der Nacht 16 ukrainische Drohnen zerstört worden seien: über den Regionen Brjansk, Smolensk, Belgorod, Pskow und Leningrad – dem Umland von St. Petersburg. Auf Flughäfen in Russland kommt es im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen immer wieder zu Einschränkungen. Durch den Einsatz der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich.

Wieder US-Raketen ATACMS eingesetzt

Die russische Armee hat zudem nach eigenen Angaben acht ATACMS-Raketen aus US-Produktion abgefangen. Neben den ATACMS habe die Luftabwehr auch 72 Drohnen abgewehrt, erklärte die Armee am Samstag laut Berichten der russischen Nachrichtenagenturen. Zu möglichen Schäden oder Opfern wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im vergangenen Monat damit gedroht, Russlands neue ballistische Hyperschallrakete “Oreschnik” auf das Zentrum von Kiew abzufeuern, sollte die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen nicht einstellen.

Washington hatte der Ukraine zuvor die Erlaubnis erteilt, die ATACMS-Raketen auch im russischen Hinterland einzusetzen. Die vom US-Konzern Lockheed Martin hergestellten Waffen haben eine Reichweite von 300 Kilometern. Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie dabei auch immer wieder militätisch relevante Ziele in Russland an.

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