Khalil Haqqani 2022

Afghanischer Taliban-Minister Haqqani bei Anschlag getötet

Mittwoch, 11. Dezember 2024 | 17:02 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters

In Afghanistan ist der Flüchtlingsminister des radikalislamischen Taliban-Regimes, Khalil Haqqani, bei einem Attentat getötet worden. Wahrscheinlich mehrere Attentäter lösten laut Taliban-Angaben eine Explosion auf dem Gelände des Flüchtlingsministeriums in Kabul aus, die den Minister und sechs weitere Menschen tötete. Die Taliban sehen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hinter dem Anschlag. Eine IS-Stellungnahme oder eine Bekennerbotschaft lagen zunächst nicht vor.

Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 reklamiert die Terrormiliz Islamischer Staat aber die meisten Anschläge in Afghanistan für sich. Der IS (ISIS/Daesh) ist mit den Taliban trotz ideologischer Nähe verfeindet.

Explosion ereignete sich nach dem Mittagsgebet

Die Explosion habe sich ereignet, als der amtierende Flüchtlingsminister eine Moschee nach dem Mittagsgebet verlassen habe, sagte dessen Neffe Anas Haqqani der Nachrichtenagentur Reuters. Khalil Haqqani war Teil des Haqqani-Netzwerkes, das von den USA als Terrororganisation eingestuft wird. Das Netzwerk soll hinter zahlreichen blutigen Anschlägen gegen die ehemalige, von damals internationalen Truppen gestützte Republik stecken, bei denen auch US-Staatsbürger ums Leben kamen. Die USA haben eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für Informationen zu seiner Person ausgesetzt.

Khalil Haqqani ist zudem der Onkel des Taliban-Innnenministers und Kopf des Haqqani-Netzwerkes Sirajuddin Haqqani, auf den die USA ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar ausgesetzt hat.

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