Von: Ivd
Bozen – Mit einem Museum der Gegenwart und der Erinnerung an den Kampf gegen die Mafia (Museo del Presente e della Memoria della lotta alle mafie), wenige Meter von den Geburtshäusern von Giovanni Falcone und Paolo Borsellino entfernt, wird den beiden Mafiajägern ein begehbares Denkmal gesetzt. An der Vorstellung am heutigen Tag der Rechtsstaatlichkeit, 32 Jahre nach dem Attentat auf Falcone, seine Frau Francesca Morvillo und deren Leibwächter Roco Dicillo, Antonio Montinaro und Vito Schifani, hat unter anderen Südtirols Landeshauptmannstellvertreter Daniel Alfreider teilgenommen. Das Museum wurde auf Initiative der Falcone-Stftung, der Gemeinde und der Metropolitanstadt Palermo im Palazzo Jung eingerichtet.
“Bereits seit mehreren Jahren nimmt das Land Südtirol, die nördlichste und am weitesten entfernte Provinz, mit Überzeugung und Verantwortung die Einladung der Falcone-Stiftung an, sich dem Kampf gegen alle Formen der Mafia und für die Verteidigung des Wertes der Rechtsstaatlichkeit anzuschließen. Dies soll durch die frühzeitige Sensibilisierung junger Menschen und über die kraftvolle Sprache der Kunst erfolgen”, hob Landesrat Alfreider in seinen Grußworten hervor. Alfreider sprach in Palermo nach Innenminister Matteo Piantedosi, Jusitzminister Carlo Nordio und Kulturminister Gennaro Sangiuliani sowie weiterer Polizeikräfte, die sich dem Kampf gegen die Mafia verschrieben haben. Zu Wort kam dabei auch Maria Falcone, die Schwester des ermordeten Mafiajägers und Präsidentin der Falcone-Stiftung. Den Reden vorausgegangen war ein Moment des Innehaltens an dem Ort, wo Falcone und seine Begleitung vor 32 Jahren auf tragische Weise ihr Leben verloren haben.
Das Land Südtirol hat die Anschaffung der Kunstwerke der Grödner Künstler Peter Demetz, Gerald Moroder, Gregor Prugger und Fabrizio Senoner, die zum 30. Todestag von Paolo Borsellino erstmals in Palermo ausgestellt wurden, finanziell unterstützt. “Diese Werke waren im Anschluss in ganz Italien und in Europa zu sehen”, informiert Alfreider, der ankündigte, dass man eine Außenstelle des Museums der Gegenwart auch in Südtirol errichten wolle. “Wir wollen Falcones und Borsellinos außerordentliche Zivilcourage auch unserer Bevölkerung zugänglich machen. Denn Werte wie Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit kennen keine Grenzen und dürfen niemals zum Schweigen gebracht werden”, hielt Alfreider in Palermo fest. Mit 26 Plakaten haben sich Schülerinnen und Schüler der Landesberufsschule Handel und Grafik “Johannes Guttenberg” in Bozen beteiligt. Koordiniert wurde dieses Projekt von den Lehrerinnen Mirjam Schenk und Rossella Pozzi.