"Wirtschaftliche Interesse werden über Naturschutz gestellt"

Almerschließungsstraßen: Umwelt- und Alpinverbände fordern Umdenken

Freitag, 20. September 2024 | 13:01 Uhr

Von: luk

Bozen – Der Druck zum Bau von Erschließungsstraßen in Südtirols sensiblen Naturgebieten, insbesondere im Naturpark Rieserferner-Ahrn, geht weiter. Jüngste Projekte wie die geplante Erschließungsstraße von der Äußeren zur Inneren Hirberalm sowie zur Eppacher- und Tristenalm in Rein stoßen auf Kritik von Seiten der Umwelt- und Alpinverbände.

Der Alpenverein Südtirol, der Club Alpino Italiano, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und der Heimatpflegeverband Südtirol setzen sich seit Jahren gegen den Bau solcher Zufahrtsstraßen auf unerschlossene Almen ein. Sie plädieren für ein Umdenken in der Südtiroler Berglandwirtschaft, die vermehrt auf teure Erschließungsstraßen setzt. “Diese werden oft als unerlässliche Voraussetzung für die Bewirtschaftung der Almen dargestellt, doch es gibt Alternative und man muss letzte Ruhezonen erhalten”, so die Umweltverbände.

“Reiner Höhenweg wird mit der Erschließungsstraße zur Inneren Hirber Alm weiter zerstört”

Mit großer Enttäuschung nehmen die Verbände das positive Gutachten der Dienststellenkonferenz zum Projekt der Erschließungsstraße zur Inneren Hirberalm zur Kenntnis. “Bereits 2011 wurde eine ähnliche Strecke von der zweiten Landschaftsschutzkommission negativ bewertet und auch das Amt für Natur(-parke) sprach sich damals gegen die Straße aus. Heute, trotz unveränderter Bedingungen, wurde die Errichtung dieser Straße genehmigt und bereits mit dem Bau begonnen, obwohl dabei der schöne historische Reiner Höhenweg auf rund 900 Metern zerstört wird. Die Umweltverbände fordern Aufklärung darüber, warum dieses Projekt nun doch eine Genehmigung erhalten hat”, heißt es in einer Presseaussendung.

Umstrittenes Projekt: Erschließung der Eppacher- und Tristenalm

Ein weiteres umstrittenes Projekt sei die geplante Erschließung der Eppacher- und Tristenalm, die durch steiles und schwer zugängliches Gelände führen soll. “Der Bau dieser Straße würde erhebliche Eingriffe in die Naturlandschaft des Naturparks Rieserferner-Ahrn erfordern.” Die Umweltverbände appellieren an die Entscheidungsträger, die Argumente des Natur- und Landschaftsschutzes in der Bewertung dieses Projekts angemessen zu berücksichtigen.

Die negativen Folgen solcher Erschließungsstraßen seien zahlreich: “Die Bauarbeiten in schwer zugänglichem Gelände hinterlassen dauerhafte Schäden an der Natur, und die leichter zugänglichen Almen verlieren ihren ökologischen Wert, wenn sie intensiv bewirtschaftet oder touristisch genutzt werden. Beispiele wie die heftig umstrittene Antersasc-Alm zeigen, dass selbst nach dem Bau einer Straße die landwirtschaftliche Nutzung nicht garantiert ist.”

“Ein grundlegendes Umdenken bei der Förderung der Almwirtschaft ist notwendig!”

Die Umwelt- und Alpinverbände fordern deshalb ein grundlegendes Umdenken bei der Förderung der Almwirtschaft. “Statt teure Zufahrtsstraßen zu finanzieren, sollten unerschlossene Almen durch gezielte und wesentlich erhöhte Förderungen unterstützt werden. Derzeit gibt es keine Unterschiede in den Beiträgen für erschlossene und unerschlossene Almen, was den Druck zum Bau von Almstraßen erheblich erhöht.”

Die Alpin- und Umweltverbände Südtirol fordern, dass wirtschaftliche Interessen Einzelner nicht über den Schutz der Natur und den Erlebniswert für Viele gestellt werden dürfen. Sie setzen sich weiterhin für den Erhalt der traditionellen Almwirtschaft auf den letzten unerschlossenen Almen ein und hoffen, dass die Dienststellenkonferenz die Erschließungsstraßen zur Eppacher- und Tristenalm und ähnliche Projekte ablehnt.

Bezirk: Bozen

Kommentare
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Landschaftspfleger
Landschaftspfleger
Superredner
2 Monate 13 Tage

Ich kenne die angeführten Projekte nicht, da kann ich auch nichts dazu sagen.
Generell muß man aber mitlerweile sagen, dass durch Bär und Wolf im Berggebiet mehr Natur und Leben zerstört wird als mit Baggern.

TheP
TheP
Tratscher
2 Monate 13 Tage

Kannst fu uns bielleicht erklären, wie Bär und Wolf die Natur zerstören sollen? Meines Wissens wird es nur dort problematisch wo es zu wenig Natur und zuviel Mensch gibt…

OrtlerNord
2 Monate 13 Tage

Land….
ein ziemlicher Blödsinn was du hier verzapfst.
Die Menschheit macht sich in der Natur immer weiter und höher breit und nehmen anderen Lebewesen den Raum zu leben und wenns dan Konflikte gibt sind diese Tiere schuld!
WIR Menschen machen die Natur kaputt und nicht die Tierwelt.

magg
magg
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

Gehts noch! 🤦🏻‍♀️
Berggebiete werden durch Massentourismus, Skipisten, Speicherbecken, Seilbahnen, Klimawandel, Luxusalmhütten und Landwirtschaft (Weideflächenbegradigungen und entfernen der Steinbrocken, Güle usw.) gefährdet!

Frank
Frank
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

Aha. Bären und Wölfe zerstören Natur? Das schafft nur ein Raubtier, das Schlimmste auf Erden.

Die Frage ist auch, was ist der nächste Schritt, wenn erst einmal die Piste in das sensible Gebiet führt, die nächsten Betonburg?

Staenkerer
2 Monate 12 Tage

so a topfn! koan tier zerstört seinen lebensraum, außer dem RAUBTIER MENSCH!

Homelander
2 Monate 13 Tage

Man sollte einen guten Mittelweg finden…eine gesunde Wirtschaft ist wichtig, aber auch der Naturschutz ist wichtig… allen Recht zu machen, wird schwierig… Besonders für die Grünen, die würden in die Steinzeit zurück gehen… aber nur das Fussvolk, sie selber wollen das natürlich nicht…

TheP
TheP
Tratscher
2 Monate 13 Tage

Den Mittelweg haben wir längst verlassen. Heute hat fast jede Alm bereits ihre Straße. Es sind nur mehr rund 100 die keine haben. Um zum Mittelweg zurück zu kehren müssten also bestehende Erschließungsstraßen rückgebaut werden… Aber das verlangt niemand, da auch die Alpun- und Umweltverbände rational denken.

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

@Homi
Bis zur Mitte deiner Ausführung dachte ich, heute kann ich Homi mal einen Daumen nach oben geben. Endlich eine ausgewogene Aussage und nicht immer das übliche schwarz-weiß-Denken.
Aber dann kamen sie doch wieder, die populistische Sprüche. Schade!

OrtlerNord
2 Monate 13 Tage

Home.
Wenn manche Figuren die Farbe grün hören bekommen sie Schnappatmung und das wenige Hirn setzt auch noch aus!

Homelander
2 Monate 13 Tage

@Sosonadann dafür schenke ich dir einen👍

TheP
TheP
Tratscher
2 Monate 13 Tage

Stoppt das Verbauen unserer Natur. Es ist unverständlich warum es heute noch neue Zufahrtstraßen braucht.

supersonic
supersonic
Tratscher
2 Monate 13 Tage

Warum gibt es in Südtirol all diese Verbände zum Schutz unser einzigartigen Landschaft ind Almen wenn zum Schluss idiotische Kommissionen dennoch alles zulassen.Dahinter stecken wohl wieder private Politiker Interessen und sonst gar nichts.

ziehpresse
ziehpresse
Superredner
2 Monate 13 Tage

am besten jeden Gipfel a kluone Raststätte… samt Autobahn.

Oracle
Oracle
Kinig
2 Monate 13 Tage

Die Umweltverbände werden immer abstruaer und kümmern sich mit inmer grösserer Vehemenz, um Kleinigkeiten, anstatt die grossen Umweltprobleme des Verkehrs oder des Heizens zu “bekämpfen’. Da wären diese Leute aber selber nicht besser. Jetzt isr der Bau einer Forststrasse ein Problem? Ach, bitte, habe die wirklich nichts besseres zu tun, als sich in lokale Angelegenheiten anderer einzumischen?

OrtlerNord
2 Monate 12 Tage

Du bist genau das gute Beispiel warum man sich einmischen muss!

Apuleius
Apuleius
Superredner
2 Monate 13 Tage

Oubr bei de lifte derf une probleme olm und olm no meara baut wern. An lift afn letschtn bergspitz aui, damitmo no a bissi tuira wern derfn bei de kortn…

Schamts eich!

Und die megahoteliere a.

lumbumba
lumbumba
Tratscher
2 Monate 13 Tage

entweder die almen sind erreichbar oder sie werden aufgelassen…..wenn das das ziel der neokommunistischen gesellschaft im heutigen südtirol ist dann gute nacht marie……dann sind wir wohl am ende…..und leute die von viehwirtschaft nichts verstehen sollten sich wohl besser heraus halten….insbesondere jene die gern geteerte strassen bis zum hauseingang haben die andere bezahlen und denen die gemeinden den schnee im winter noch vom schuhabstreifer vor der tür entfernen müssen……..

Staenkerer
2 Monate 12 Tage
ok, heit heart man dein erstn sotz und fordert und erpresst damit. morge fordert und erpresst nor jeder hüttenwirt de asphaltierung der stroß bis zur hüttntür und freie fohrt mit ihrn autos bis dorthin …. sunscht MÜSSN SE LEIDER AUFGEBN! wenn de erpresserspirale nit irgendamoll unterbrochn werd, hearts de zerstörung nie auf! und do de jungen so gern und so oft de schuld an olle negativen auswirkungen de sich jetz zoagn ba de “oltn”, also hauptsächlich ba de aufbauer noch de kriege und de nochkriegs-geborenen, suachn, frog i mi, warum se nor nit aus deren “vergehen” lernen und es besser… Weiterlesen »
Jonny Cash
Jonny Cash
Tratscher
2 Monate 12 Tage

Erstmal bitte Kommunismus googeln, danke. Und was den Rest betrifft, jede Alm ist erreichbar, sonst hätte man keine Alm bauen, und kein Vieh auf die Alm treiben können. Und solange jemand mit meinen Geld eine private Straße auf eine private Alm bauen will, werde ich mich sicher nicht raushalten. Und der Rest ist sowieso Whataboutismus, also nicht wert zu kommentieren.

krokodilstraene
2 Monate 13 Tage

…und wie bei antersas wirt dei Landwirtschaft als Vorwand herangezogen und am ende liegt ein unansehnlicher Weg in der Landwirtschaft ohne dass er überhaupt genutzt wird…

Staenkerer
2 Monate 12 Tage

do laft holt a de “neiterpressung” unter de lobbyisten: de olm hots a, i will a! ob man des zwingend braucht isch zweitrangig, hauptsochman zog den 0815 wer im lond verlongen konn, des, a über olle negativbescheide hinweg, a krieg, allso wer unterm strich es sogn im lond hot!

diskret
diskret
Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

Die gehen sowieso heute nur mehr auf die Almen zum Aufschenken , wegen Vieh nicht mehr

Oracle
Oracle
Kinig
2 Monate 12 Tage

Grüne und Umweltschützer möchten zunehmend den anderen ihre Ansichten durch ihre ständigen Belehrungen aufzwingen. Nicht alle sehen es so und nicht nur sie haben das “Recht” und die Wahrheit gepachtet! Sie sollte vorher bei sich selber beginnen und mit gutem Beispiel vorangehen, beim Autofahren, beim Heizen, beim Konsumieren!

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