Von: mk
Trient/Bozen/Innsbruck – Als politisch unvertretbar, geschichtlich empfindlich und zeitlich ungünstig charakterisiert der Südtiroler Heimatbund (SHB) und der Andreas Hofer Bund für Tirol (AHB) die Festlegung des Termins des 51. Alpinitreffens. Dies betonen die beiden Obmänner Roland Lang und Winfried Matuella in einer gemeinsamen Erklärung.
Das Treffen findet im Mai 2018 in Trient statt. „Wissen die Organisatoren nicht, dass auch Welschtirol bis zu jenem Zeitpunkt vor 100 Jahren Teil des Vielvölkerstaats Österreich-Ungarn war und dass man der heutigen Provinz Trient bis heute die eigene Geschichte gestohlen hat, sodass sich ein Teil der Bevölkerung nur noch als „Trentini“ bezeichnet“, so AHB und SHB.
Jahrzehntelang sei in der Südtiroler Nachbarprovinz das Gedenken an über 10.000 Angehörige, die für Gott, Kaiser und Vaterland im Ersten Weltkrieg gefallen sind, verboten worden. „Die Errichtung eines Gedenksteins auf Initiative der Trentiner Gaismayr-Gesellschaft im Militärfriedhof in Innsbruck-Amras vor einigen Jahren war ein gelungenes Beispiel für die Wiedererweckung der eigenen Geschichte“, so Lang und Matuella.
An diesem Militärfriedhof werden der Südtiroler Heimatbund und der Andreas-Hofer-Bund Tirol eine Gedenkveranstaltung ausrichten. „Wenn in Trient im Mai 2018 die italienische Kriegsfahne herumgetragen wird, wird von uns friedlich mit anderen heimattreuen Verbänden und Organisationen an die Welschtiroler gedacht, die zwischen 1914 und 1918 für Österreich-Ungarn den Heldentod fanden und eine Mahnwache am Denkmal abgehalten. Dieses Zeichen ist nicht nur historisch wertvoll, sondern auch ein Pflänzchen der Hoffnung unter dem Deckmantel der gemeinsamen Geschichte. Doch dieses zarte Pflänzchen der Hoffnung wird nun wieder mit Füßen getreten. Solange die Alpini nicht ihre eigene Geschichte aufarbeiten und sich nicht von ihren mehr als menschenverachtenden Gräueltaten unter anderem im Abessinienfeldzug distanzieren, sind sie auf Tiroler Boden nicht erwünscht, selbst wenn es nach außen als buntes und geselliges Volksfest kaschiert ist. Auch in Trient nicht“, fügen Lang und Matuella hinzu.
„Die Organisatoren täten gut daran, das Treffen zumindest an einem so sensiblen Jahrtag woanders auszurichten. Die Welschtiroler Bevölkerung genießt unsere ganze Solidarität. Ein Kriegsende und den Frieden feiert man nicht mit Kriegsfahne, Waffenschau und viel Trikolore“, schließen Lang und Matuella.