Von: luk
Terlan – Die Debatte um die Ansiedelung der Firma Alpitronic in Terlan geht weiter. Die Bürgerliste Zukunft Terlan ist weiter dagegen, dass das Gewerbegebiet in Terlan erweitert wird. Die Verkehrsanbindung sei suboptimal und der Verkehr in Klaus und Siebeneich würde zunehmen.
Am Dienstagabend hatte der Gemeinderat von Terlan eine Ansiedelung des Unternehmen abgelehnt. Alpitronic stellt Ladesäulen für E-Autos her und sucht seit Jahren einen neuen Standort im Großraum Bozen. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen: Der Ball liegt nun bei der Landesregierung.
Grüne begrüßen Terlaner Entscheidung
Die Grünen in Südtirol begrüßen indes die Entscheidung des Gemeinderats Terlan. “Der Gemeinderat von Terlan hat entschieden, wie es sich die Bevölkerung von Terlan, Klaus und Siebeneich mehrheitlich wünscht: die Umwidmung und Versiegelung von über fünf Hektar biologisch bewirtschafteten Gründen wurde klar abgelehnt. Damit wurde das negative Gutachten der Landesraumordnungskommission vom Mai 2022 bestätigt.”
“Nun liegt der Ball in erster Linie beim Landeshauptmann und auch beim Unternehmen Alpitronic. Wenn beide weiterhin mit aller Vehemenz auf den Standort in Siebeneich pochen, wird sich das Ganze zeitlich in Länge ziehen. Politische Widerstände wird es auch weiterhin geben und Rekurse sowieso. Alpitronic kann wenn überhaupt, erst in vielen Jahren mit dem Baubeginn rechnen”, so die Grünen.
Also warum nicht endlich den besten Standort für das Unternehmen Alpitronic suchen? Dafür ist die Landesregierung zuständig und sie sollte sich nach raumplanerischen Kriterien auf den Weg machen. Ob nun der günstigste Standort in Auer, Bozen, Leifers, Branzoll oder sonstwo liegt, muss zweitrangig sein. An erster Stelle kommen der Konsens mit der lokalen Bevölkerung und die raumplanerische Tauglichkeit der notwendigen Industriefläche“, sagt der Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler. Wenn beides vorliegt, könne Alpitronic in kurzer Zeit mit dem Baubeginn rechnen.
Freiheitliche: „Terlaner Nein zum Alpitronic-Projekt ist zu respektieren”
Die freiheitliche Landesparteiobfrau Sabine Zoderer begrüßt das klare Votum des Terlaner Gemeinderats gegen die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes in Siebeneich. „Die Terlaner haben sich damit erneut mit einer klaren Mehrheit gegen das Projekt ausgesprochen. Dies gilt es vonseiten der Landesregierung uneingeschränkt zu respektieren”, so Zoderer.
„Der geplante Standort Siebeneich, welcher an ein Wasserschutzgebiet angrenzt, verkehrstechnisch schlecht erschlossen ist und zwischen zwei Ortsteilen liegt, ist für den geplanten Industriebetrieb mit einer Fläche von über 50.000 Quadratmetern und mehr als tausend Mitarbeiter schlicht nicht geeignet. Obwohl der Gemeinderat bereits mehrmals fast einstimmig gegen eine Umwidmung der Fläche ausgesprochen hat, wurden die Beschlüsse von der Landesregierung auf undemokratische Weise ignoriert und die Umwidmung weiter vorangetrieben”, so Zoderer.
„Nach dem gestern erneut eindeutigen gefällten Votum des Gemeinderates ist die Landesregierung dazu aufgefordert, sich gemeinsam mit dem Unternehmen auf die Suche nach geeigneteren Standorten zu begeben, wobei es angebracht wäre, Brachen oder anderes ungenütztes Gewerbeland zu nutzen. Die vom Kabinett Kompatscher per Anlassgesetz geschaffene Hintertür, die es ermöglicht, die Gewerbezone im Landesinteresse unter Umgehung der Gemeindeinteressen trotzdem auszuweisen, muss geschlossen bleiben”, so die freiheitliche Parteiobfrau.