Von: mk
Bozen – Laut dem Arbeitsmarktbericht 2023/2 wird Südtirols Arbeitsmarkt immer älter: 33,5 Prozent der abhängig Beschäftigten sind mindestens 50 Jahre alt. Besorgniserregend ist der Anteil der Jugendlichen, der Südtirol verlässt. So sind 16 Prozent der Jahrgänge 1993/94 vor dem 30. Lebensjahr ausgewandert, wobei Wien und Innsbruck die Hauptzielorte sind, gefolgt von München, Zürich und Berlin. Zehn Jahre zuvor waren es beim Jahrgang 1983/84 noch sechs Prozent gewesen.
„Diese Zahlen sprechen für sich. Die Politik ist gefordert, dringend konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen junger Menschen in Südtirol zu setzen“, warnt Tanja Rainer, Vorsitzende des Südtiroler Jugendrings (SJR). Schon lange macht der Südtiroler Jugendring darauf aufmerksam, dass in Südtirol zu niedrige Löhne und Gehälter zu hohen Lebenshaltungskosten gegenüberstehen – mit gravierenden Folgenden insbesondere für junge Menschen sowie den Mittelstand. Zu teuer seien insbesondere die Kosten fürs Wohnen. Der SJR appelliert daher sowohl an die Politik entsprechende Rahmenbedingungen zu setzen als auch an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, gerechte und den Lebenshaltungskosten angepasste Löhne zu bezahlen.
Handlungsbedarf besteht laut dem Südtiroler Jugendring auch in Bezug auf die Familienpolitik. „Familie und Berufsleben sind für junge Menschen in Südtirol oft nicht so leicht unter einen Hut zu bringen. Auch hier gilt es anzusetzen“, so Rainer weiter.