Von: mk
Bozen – Der Südtiroler Landtag ist am Donnerstag zur Wahl des Landeshauptmannes einberufen. Die Wahl muss bald über die Bühne gehen, denn die Frist von 90 Tagen nach der Landtagswahl am 22. Oktober 2023 neigt sich ihrem Ende.
Designierter Landeshauptmann ist Arno Kompatscher. Seit Monaten basteln SVP, Fratelli d’Italia, die Lega, die Freiheitlichen und La Civica an einer Koalition und an einer tragfähigen Mehrheit. Wer von den italienischen Vertretern Landesrat wird, ist allerdings immer noch nicht geklärt, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Drei Neo-Abgeordnete streiten sich um zwei Plätze in der Landesregierung. Während von den Betroffenen niemand nachgeben will, beharrt Kompatscher auf einer einvernehmlichen Lösung. Gleichzeitig verrinnt die Zeit.
Sollte sich der Knackpunkt nicht in den kommenden Stunden lösen, könnten die SVP und ihre Partnern Kompatscher trotzdem das Vertrauen aussprechen. Die Frage der Posten würde dann auf später verschoben. Derjenige italienische Vertreter, der nicht Landesrat wird, könnte die Mehrheit verlassen.
Unterstützung von außen würde das Bündnis möglicherweise von Ex-Landesrat Thomas Widmann erhalten, der nach einem SVP-internen Zerwürfnis bei den letzten Wahlen mit einer eigenen Liste angetreten ist.
Gerechnet wird, dass es zur Bildung einer elfköpfigen Landesregierung kommt. Dies ist die einzige Möglichkeit, um zwei italienische Landesräte unterzubringen. Auch die SVP in den Bezirken Bozen und Pustertal bevorzugt die größere Variante: Dadurch hätten sowohl Bozens ehemaliger Vizebürgermeister Luis Walcher als auch die scheidende Landesregierung Waltraud Deeg die Chance auf einen Platz in der neuen Landesregierung.
Am Donnerstag soll die Größe der Regierungsmannschaft definitiv festgelegt werden.