Von: mk
Franzensfeste – Tirol und Südtirol haben heute erstmals die gemeinsame Landesauszeichnung „Glanzleistung – das junge Ehrenamt“ an vier Jugendorganisationen verliehen.
Die Jugend wirksam anzusprechen und in ihrem natürlichen Idealismus zu stärken, um sie auf ihrem Weg zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft zu stützen – darum geht es Jugendorganisationen bei ihrer Tätigkeit. Um deren Einsatz zu würdigen, haben das Land Südtirol und das Bundesland Tirol gemeinsam vier von ihnen heute in der Franzensfeste geehrt: die Katholische Jungschar Südtirol, die Südtiroler Feuerwehrjugend, die Tiroler Plattform Next und den Tiroler Jugendbeirat.
Die beiden Landeshauptleute Arno Kompatscher und Günther Platter freuten sich, erstmals und gemeinsam jungen Freiwilligen die neue Auszeichnung zu verleihen. Sie messen der ehrenamtlichen Tätigkeit der Jugendlichen und jener der Jugendbetreuer auch aufgrund der Schnelllebigkeit in unserer Gesellschaft einen unschätzbaren Wert bei. Junge Leute seien voller Ideale. Diese zu stärken sei für ihre Persönlichkeitsentwicklung wichtig, beispielsweise für das Verantwortungs- und das Selbstwertgefühl, wie bei der Übergabe des Preises unterstrichen wurde.
„Ihr seid ein wichtiges Vorbild für all jene, die sich täglich in die Jugendarbeit einbringen und somit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung unserer jungen Menschen in der Gesellschaft leisten“, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Ehrung. „Als Glanzleistung verstehen wir das herausragende gesellschaftliche Engagement, mit dem ihr jungen Leute unsere Gesellschaft bereichert.“ Über 40.000 Südtiroler unter 30 Jahren seien in einer der vielen Organisationen des Landes ehrenamtlich tätig. „Ihnen allen wünsche ich, dass sie mit viel Mut und Zuversicht ihre Zukunft gestalten“, sagte Kompatscher.
„Mit den Landesauszeichnungen „Glanzleistung – das junge Ehrenamt“ holen wir junge Menschen vor den Vorhang, die sich durch vorbildliches und nachhaltiges Wirken ehrenamtlich zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen“, erklärte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter.
Die Glanzleistung versinnbildlichen soll auch die von Tirol und Südtirol gemeinsam entworfene Auszeichnung. Sie besteht aus einem Swarovski-Kristall und einem Steinsockel aus Granit, der dem Aushub des Brennerbasistunnels entstammt und das Verbindende zwischen den Ländern symbolisiert. Die Auszeichnung wird nunmehr jährlich vergeben. Südtirols Landesbeobachtungsstelle für die ehrenamtliche Tätigkeit hatte zunächst unter den Nominierungen südlich des Brenners eine Vorauswahl getroffen; die Südtiroler Landesregierung wählte daraus seine heurigen Preisträger aus. Ähnlich verlief das Auswahlverfahren in Tirol.
„Unvergessliche Erlebnisse als junge Feuerwehrleute“
Die Feuerwehrjugend betreut aktuell 1300 Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren, davon 10 Prozent Mädchen. Sie erleben, was es ausmacht, sich als Freiwillige Feuerwehleute in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen und die eigenen Ideale auszuleben. Ehrenamtlich tätige Jugendbetreuer begleiten sie dabei anfänglich auf spielerische Weise. Nach und nach binden sie die Jugendlichen aber stärker in die Vereinstätigkeit ein. „Die Feuerwehrjugend macht Spaß – dass dies gelingt, ist der Verdienst der tüchtigen Jugendbetreuer“, erzählte der Landesjugendreferent der Feuerwehr, Peter Volgger, bei der Verleihung des Preises. Etwa die Hälfte dieser jungen Leute werden mit ihrer Volljährigkeit erfahrungsgemäß vollwertige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. „Das Erlebte trägt wesentlich zum weiteren Verlauf des Lebens der jungen Leute bei. Selbst wenn der Übertritt in die freiwillige Feuerwehr nicht gelingt, so haben die jungen Leute bei uns doch viele wichtige Dinge für ihr Leben mitbekommen, die sie sicherlich nie vergessen werden“, hielt Volgger fest.
Über 10.000 Jungscharkinder und Ministranten
„Es ist für uns als Katholische Jungschar Südtirols eine riesengroße Freude, die Anerkennung und Wertschätzung vonseiten der Politik für unsere ehrenamtliche Arbeit einmal mehr zu erfahren“, sagte der erste Vorsitzende der Katholischen Jungschar, Fabian Plattner. Er nutzte die Gelegenheit, um auch den rund 1690 Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern im Land für ihre Tätigkeit in den Ortsgruppen zu danken. Diese haben 2016 über 10.000 Jungscharkinder und Ministranten betreut und ihnen so geholfen, ihren Gemeinschaftssinn und ihre Religiosität auch außerhalb der Familie weiter zu entwickeln.
Die Tiroler Projekte: Plattform Next und der Tiroler Jugendbeirat
Next sieht sich als Sprachrohr und Interessenvertretung für Wipptaler Jugendliche in Tirol. Diese fördern mit ihren Aktivitäten die Lebensqualität und das Zusammenleben in der Region und den Gemeinden. Sie unterstützen beispielsweise junge Künstler, setzen sich mit den Gründen für die Abwanderung junger Menschen auseinander oder geben ein interkulturelles Kochbuch heraus.
Der Tiroler Jugendbeirat hat seit seiner Gründung im Jahr 2009 einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Tiroler Jugendpolitik geleistet. Seine Mitglieder sind die Vertreter der Jugendorganisationen. Der Jugendbeirat berät die Tiroler Landesregierung in allen jugendrelevanten Themen, trägt allgemeine jugendpolitische Zielvorstellungen an die Landesregierung heran und arbeitet Vorschläge und Konzepte zu jugendpolitischen Fragen aus. Der Beirat hat beispielsweise die Tiroler Jugendstudie im Jahr 2012 und Projekte wie „frei.willig“ angeregt.
Auch für gute Stimmung war gesorgt
Nach der offiziellen Preisverleihung konnten die Teams der ausgezeichneten Jugendorganisationen Südtiroler Gerichte genießen, die ihnen Schüler der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe „Emma Hellenstainer“ von Brixen zubereitet hatten. Die Meraner Reggae-Ska-Folk-Band „Vino Rosso“ sorgt zur Stunde noch für gute Stimmung.