Von: mk
Bozen – Die anhaltenden Attacken, die im Netz gegen missliebige und politisch nicht genehme Personen gerichtet werden, nehmen ständig zu. Dies betonen die grünen Landtagsabgeordneten Riccardo Dello Sbarba und Hans Heiss.
Besonders in der „Kruzifix-Kampagne“ hätten die Angriffe gegen Kollegin Brigitte Foppa einen tristen Tiefpunkt erreicht. Um gegen diese Woge der Beschimpfungen ein Zeichen zu setzen, halten die Grünen es für geboten, mit einem Appell an die Öffentlichkeit zu treten. Dieser Appell fordert alle Personen guten Willens in Südtirol dazu auf, den Prinzipen von Respekt und Menschenwürde in Südtirol verstärkt Rechnung zu tragen und gegen solche Angriffe einzutreten.
Der Appell wird von den Grünen im Landtag mit weiteren Unterstützenden lanciert.
Im Folgenden der Text im Wortlaut mit den ersten 229 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern:
„Es reicht! Dies ist ein gemeinsamer Appell gegen den „Shitstorm“, gegen die Beleidigungen und Schmähungen im Internet. Dagegen hilft nur eines: Zivilgesellschaftliche Empörung gegen die Flut von Diffamierungen und persönlichen Verunglimpfungen.
Auch in Südtirol ist der Shitstorm längst angekommen: Wer anders denkt, bekommt Mobbing und Demütigung zu spüren. Die elektronischen Medien verbreiten diese Nachrichten in kürzester Zeit – befeuert auch von den Erfolgen ähnlicher Kampagnen und Lügengeschichten im Ausland. Aber diese Welle voller Beleidigungen und Schmähungen endet nur dann, wenn sich alle zur Wehr setzen.
Wir alle sind von dieser neuen Form massiver Intoleranz betroffen. Die bildlich dargestellte Erniedrigung und Manipulation entspricht einer neuen Form der Gewalt, die sich vor allem gegen den Körper der Frauen richtet; konkret in Fotomontagen und Beleidigungen, die Gewaltausbrüchen gleichen. Gezeigt hat sich dies zuletzt an der Kampagne gegen Brigitte Foppa, Sprecherin der Grünen.
Nun ist es Zeit, entschieden zu sagen: „Es reicht!“ Schluss mit dem Shitstorm, Schluss mit der Gewalt, Schluss mit Demütigungsversuchen.
Wir fordern betroffene Personen dazu auf, auf solche Angriffe nicht persönlich zu antworten, denn diese Provokationen zielen darauf ab, um im Internet vervielfältigt zu werden, auch von jenen, die sich dagegen wehren wollen.
Zum Schutz der betroffenen und erniedrigten Personen müssen wir alle reagieren und das Wort ergreifen. Die Zivilcourage muss zu einer gemeinsamen Bewegung werden, deren Schlagwort und Devise lautet: RESPEKT.
Respekt für die Menschen, die Kulturen, den Dialog, das Zuhören, das Interesse und Verständnis für die Beweggründe anderer und den Austausch auch mit anderen Meinungen. Europa hat Jahrhunderte gebraucht, um diese Prinzipien durchzusetzen. Wir dürfen es uns nicht erlauben, dass einige Leute, die auf Krawall und Provokation aus sind, diese Grundsätze im Handumdrehen zerstören.“