Von: luk
Bozen – Nachdem bekanntgeworden ist, dass ausgerechnet Paul Köllensperger vom Team K um den 600-Euro-Bonus angesucht hatte, sind seine Anhänger enttäuscht.
Dass es rumort, zeigt laut der Tageszeitung Alto Adige ein Blick auf den entsprechenden Eintrag auf Facebook.
Es gibt offenbar Anhänger, die hinter Köllensperger stehen und es gut finden, dass er seinen Fehler eingestanden hat. Wenigstens habe er keine fadenscheinige Ausrede präsentiert, ist da zu lesen.
Andere wiederum können dem Parteigründer nicht verzeihen. Gerade er, der sich als Gegenentwurf zur „bösen Politik“ präsentiert hat, sei mit den Fingern in der Marmelade ertappt worden. Manche meinen auch, er sollte nun von seinem Amt zurücktreten.
Gewerkschaften sprechen von einer “Schande”
Indes sind sich die Gewerkschaften Cgil, Cisl und Uil einig und sprechen von einer “Schande”: Gegen ein Gesetz hätten die vier Mandatare mit ihrem Ansuchen zwar nicht verstoßen. Es sei vielmehr eine moralisch-ethische Frage, denn eigentlich sei die Corona-Hilfe für jene Menschen gedacht gewesen, die während des Lockdowns Einbußen bei ihrem Einkommen gehabt haben. Bei Politikern sei das ja nicht der Fall gewesen, so die Gewerkschaften.
Die Politiker hätten mit ihrem Ansuchen um den 600-Euro-Bonus das Vertrauen in die Politik erschüttert. Die Gewerkschaften fordern daher nun den Rücktritt der vier Mandatare. Cristina Masera von der Gewerkschaft Cgil glaubt, dass in den nördlichen EU-Ländern die Politiker bei so einem Fall bereits zurückgetreten wären.