Von: mk
Bozen – Der IV. Gesetzgebungsausschuss im Landtag hat heute Landesrätin Waltraud Deeg zur Familienpolitik des Landes und zur Situation der Familien angehört.
Die Landesrätin zeichnete dabei ein Bild von der Situation der Familien in Europa wie in Südtirol, das bei der Geburtenrate über dem europäischen Durchschnitt liegt (1,69 im Vergleich mit dem bestplatzierten Frankreich mit 1,99 und den Schlusslichtern Italien und Deutschland mit 1,39 Geburten pro Frau). Sie wies auf die zunehmende Individualisierungstendenz hin – mit 35 Prozent Einpersonenhaushalten im Jahr 2013 gegenüber 13,6 Prozent im Jahr 1971 – sowie auf die heutige Deregulierung und Prekarisierung der Arbeit, die Familienplanung erschweren. Die drei Säulen der Familienpolitik des Landes: Familien früh stärken (z.B. Unterstützung für Kurse, Elternbriefe, begleitende Einrichtungen), Vereinbarkeit von Familien und Beruf (Kleinkindbetreuung, außerschulische Betreuung, familienfreundliche Betriebe) und finanzielle Unterstützung (Familiengeld von Land, Region und Staat). Die Zahl der Begünstigten hat zwischen 2005 und 2015 von 31.000 auf 46.000 zugenommen, die Gesamtausgabe für Familiengelder von 15 auf 74 Mio. Euro.
„Trotzdem braucht es mehr Mittel, um eine würdige Unterstützung der Familien bieten zu können“, urteilt Ausschussvorsitzender Oswald Schiefer, der auch von einer interessanten und regen Diskussion unter allen Ausschussmitgliedern berichtet. Auch Landesrätin Deeg findet es „gut so, wenn alle fraktionsübergreifend darüber nachdenken, wie man die Familien besser unterstützen kann.“
Der Ausschuss hat heute schließlich die Behandlung des Gesetzentwurfs Nr. 92/16 von Abg. Dello Sbarba zur Führung des Bozner Flughafens auf die nächste Sitzung am 23. Jänner vertagt.