Von: luk
Bozen – Am 8. November 2016 hat das Land den Ankauf von „124 schadstoffarmen Bussen“ angekündigt ohne die Antriebswahl zu benennen, “aber es ist offenkundig, dass diese Busse mit Dieselantrieb sind”. Die Umweltorganisationen Dachverband für Natur und Umweltschutz in Südtirol, Italia Nostra Bozen, Legambiente Bozen, WWF Bozen, sowie Umwelt und Gesundheit sind überzeugt, dass dies ein Schritt rückwärts ist gegenüber den Ankündigungen, die am Anfang des 21. Jahrhunderts gemacht wurden, als man den Erdgasantrieb auf die ganze städtische Flotte erweiterten wollte.
“Es gibt zahlreiche Beispiele in Italien und im Ausland von Erdgasbusankäufen und demzufolge scheint die Entscheidung der Landesregierung besonders unlogisch zu sein. Diese ist außerdem auch im krassen Widerspruch mit dem Klimaplan 2050, der mit Beschluss vom 20.6.2011 genehmigt wurde, und als solcher auch bindend ist. Für das Jahr 2025 ist nämlich vorgesehen, dass keine Dieselbusse im Stadtbereich mehr verkehren sollten. Ein offensichtlicher Widerspruch dazu ist der Ankauf von Dieselbussen im Jahr 2017. Diese Busse, die max. zwölf Jahre im Dienst sein werden, würden dann bis 2029 verkehren”, so der Dachverband.
“Die Entscheidung für den Dieselantrieb verhindert auch die Verwendung von alternativen Kraftstoffen wie Bioerdgas, womit man CO2-frei fahren würde, und Hydromethan, ein Gemisch von Wasserstoff und Erdgas bzw. Bioerdgas, das die Schadstoffemissionen weiter senken würde. Erdgasbusse erzielen schon jetzt eine Reduzierung von zehn Prozent der CO2-Emissionen, was z.B. für die Gemeinde Bozen, die einen CO2-Plan hat, sicherlich von Interesse wäre”, meint der Dachverband.
“Die Gründe für den Diesel- und gegen den Erdgasantrieb werden von Daten widerlegt, die das Land selbst mitgeteilt hat. Die Verwendung von 38 Erdgasbussen könnte für Sasa eine Ersparnis von ca. 200.000 Euro jährlich ermöglichen während die Emissionen von Euro 6-Erdgasbussen wesentlich geringer sind als jene der entsprechenden Dieselbusse, insbesondere was die Stickoxid- und die Feinstaubemissionen betrifft, wie eine kürzlich vorgestellte Studie der französischen Ankaufzentrale für den ÖPNV (Catp) bewiesen hat”, so der Dachverband weiter.
All dies vorausgeschickt, wird die Landesregierung ersucht, ihre Entscheidung vom 8. November 2016 zu revidieren. “Demzufolge sollen für die städtische Busse der Sasa nur Busse mit Erdgasantrieb angekauft werden. Auch die Gemeinden von Bozen, Meran und Leifers sollen der Sasa-Führung entsprechende verbindliche Anweisungen erteilen. Bezüglich der Überlandbusse sollte man die Verwendung von Erdgasbussen vorsehen insofern die logistischen und technischen Voraussetzungen dies ermöglichen”, heißt es abschließend.