Von: ka
Toblach/Prags/Plätzwiese – Das Hochpustertal ist für mehrere Tage Schauplatz einer Großübung der Gebirgstruppen des italienischen Heeres. Höhepunkt des Manövers von Truppenteilen der Alpini war am Donnerstag eine Übung auf der Plätzwiese in Prags, bei der ein Kampfeinsatz unter arktischen Bedingungen simuliert wurde.
Gebirgssoldaten der Alpini, Spezialisten eines Cyber Security Regiments, alpine Fallschirmspringer und weitere Einheiten übten auf rund 2.000 Metern Seehöhe den Einsatz von Drohnen, die elektronische Drohnenabwehr und das Zusammenspiel der einzelnen Truppenteile. Erstmals wurde dabei die sogenannte „taktische Blase“, also die Fähigkeit, sich im elektromagnetischen Spektrum zu verteidigen und den militärischen Auftrag zu erfüllen, im Gebirge eingesetzt. Neben Drohnen und elektronischen Geräten zur Bekämpfung feindlicher Drohnen kamen bei der Übung auch verschiedene Spezialfahrzeuge und sogar Roboterhunde zum Einsatz.
Vom 10. bis 15. März ist das Hochpustertal Schauplatz einer groß angelegten Militärübung der Gebirgstruppen des italienischen Heeres, an der mehr als 1.300 Soldaten teilnehmen. Sie gehören zu den 15 Regimentern der Gebirgstruppen und weiteren Einheiten des italienischen Heeres, darunter das 9. Cyber Security Regiment „Rombo“, drei Heeresfliegerregimenter und ein Artillerieregiment.
Höhepunkt der fünftägigen Übung war der Donnerstag, an dem auf der Plätzwiese in Prags ein Militärmanöver unter dem Titel „Arctic Shield“ stattfand, bei dem die Fähigkeiten der sogenannten „Cyber Electro Magnetic Activities“ im Hochgebirge und unter arktischen Bedingungen demonstriert wurden. Im Mittelpunkt des Manövers stand das neunte Cyber Security Regiment „Rombo“ der Alpini, das auf der Plätzwiese die Möglichkeit hatte, seine Ausrüstung, die moderne Drohnen und Systeme der elektronischen Kampfführung beinhaltet, unter winterlich harten Einsatzbedingungen zu testen.
Ziel war es, nicht nur das Zusammenspiel mit anderen Verbänden der Alpini und anderen Teilen des Heeres zu üben, sondern auch die neuesten Geräte und Systeme zur Abwehr der Drohnenbedrohung bei tiefen Temperaturen und widrigen Witterungsverhältnissen einzusetzen.
Erstmals wurde im Gebirge die sogenannte „taktische Blase“, also die Fähigkeit, sich im elektromagnetischen Spektrum zu verteidigen und den militärischen Auftrag zu erfüllen, geübt. Zum Einsatz kamen Hubschrauber, Kettenfahrzeuge, Präzisionswaffen, aber auch Soldaten auf Skiern mit moderner Ausrüstung. Wie der Corriere del Trentino berichtet, sollen bei der Übung auf der Plätzwiese auch Roboterhunde getestet worden sein.
Das Manöver stand unter der Leitung von General Michele Risi, der am Donnerstag auf der Plätzwiese die Unterstaatssekretärin für Verteidigung, Isabella Rauti, und General Carmine Masiello, Generalstabschef des Heeres, empfing. Laut Bericht hat der Generalstabschef des Heeres den Anstoß dazu gegeben, in der italienischen Armee eine elektronische Kampffähigkeit unter arktischen und subarktischen Umweltbedingungen aufzubauen.
Anschließend fand am Donnerstagnachmittag im Gustav Mahler Auditorium in Toblach das „Arctic Forum – Dolomites 2025“ statt. Die Konferenz, zu der international renommierte Referenten geladen waren, widmete sich den drei Themenbereichen „Geopolitische Interessen und Herausforderungen“, „Strategische Ansätze für Sicherheit und Verteidigung“ und „Multidisziplinäre Technologien für Material und Ausrüstung für Einsätze in der Arktis“.
Zum Programm der Militärübung mit dem Namen „Volpe Bianca 2025“ gehörten auch die „Ice Patrol“ und der Skitourenwettbewerb „Ice Challenge“, an dem Vertreter aller Gebirgsregimenter sowie Teams aus Polen und Rumänien teilnahmen. Ziel von „Ice Patrol“ war es, die Fähigkeiten der Gebirgstruppe in Bezug auf Planung, Bewegung und Kampf im Gebirge unter schwierigen klimatischen Bedingungen zu trainieren.
Die „Eispatrouille“ dauerte drei Tage und zwei Nächte und bestand aus mehreren Aufgaben, die die Überwindung natürlicher Hindernisse, die Durchführung eines Feuergefechts, die Erstversorgung und den Transport eines Verwundeten und die Einrichtung eines Hubschrauberlandeplatzes beinhalteten.
Die Erfahrungen aus dem Krieg in der Ukraine, in dem der Einsatz von Drohnen und deren Bekämpfung eine herausragende Rolle spielen, haben nach Ansicht von Experten viele europäische Militärs dazu veranlasst, ihre Streitkräfte in dieser Hinsicht aufzurüsten und den Einsatz von Drohnen und anderen Systemen der elektronischen Kampfführung zu trainieren. Dass die nächsten Kriege sehr wohl unter arktischen und subarktischen Umweltbedingungen geführt werden könnten, ist auch eine der traurigen Erfahrungen aus dem russischen Angriffskrieg gegen das osteuropäische Land.
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