Von: mk
Meran/Bozen – Die Antifa Meran kritisiert das Foto, das Ulli Mair in kumpelhafter Umarmung mit dem Bozner Gemeinderat von CasaPound, Andrea Bonazza, bei einem Bikertreffen zeigt.
Wenn Politikerinnen und Politiker unterwegs sind, seien sie das in den seltensten Fällen privat, heißt es auf dem Blog der Gruppierung. „Als Politikerin, die seit 14 Jahren im Landtag sitzt, weiß Ulli Mair, welche Bedeutung solche Fotos haben. Wie man sie inszeniert. Wie man damit Botschaften vermittelt. Man erinnere sich an das Treffen von Merkel und Trump und den verweigerten Handshake“, meint die Antifa. Wenn sich Politiker auf bestimmte Weise fotografieren lassen, habe das einen Grund.
Bei den Freiheitlichen gebe es häufig thematische Überschneidungen mit Inhalten von Rechtsextremen, etwa im Bereich der Einwanderung, der Kulturpolitik oder beim Islam, argumentiert die Antifa Meran. Die Beziehungen der Südtiroler Freiheitlichen zur österreichischen FPÖ, die strukturell mit der Burschenschaft-Szene verbandelt sei, seien blendend. In Italien seien die Freiheitlichen mit der Lega Nord im Jahr 2014 gemeinsam zur Europawahl angetreten. Die Lega wiederum habe seit 2014 mit CasaPound zusammengearbeitet, bevor die gemeinsame Plattform “Noi con Salvini” im letzten Jahr zu Bruch ging, erinnert die Antifa.
Ulli Mair rechtfertigte sich auf Facebook mit einem Zitat, das an eine Aussage von Voltaire angelehnt sein soll: “In einer Demokratie darf es keine Ausgrenzung geben.” Die Antifa kann dem allerdings wenig abgewinnen. „Keine Ausgrenzung von Faschisten? Faschismus ist eine antidemokratische Ideologie, die den Führerstaat propagiert, die Abschaffung von Meinungsfreiheit und Opposition beinhaltet, ebenso wie Mord und Verfolgung. In jeder Demokratie gibt es Ausgrenzung von denen, die sie untergraben oder abschaffen wollen“, heißt es auf dem Blog.
Mit dem Foto mache Mair CasaPound salonfähig und manövriere sich selbst ins Abseits.