Ein Land, eine Meinung

Armee der Toten: Psychologie der Putin-Propaganda

Mittwoch, 15. Mai 2024 | 11:06 Uhr

Von: Ivd

Ein aktuelles Propaganda-Programm der russischen Regierung lässt tief in die Trickkiste von Kreml-Despot Wladimir Putin im Angriffskrieg auf die Ukraine blicken: Mit erschreckender Nähe zum dritten Reich nimmt Putin Einfluss auf das Militär, das Bildungssystem und die Russische-Orthodoxe Kirche. Mittels des Glaubens der Menschen legitimiert er den Märtyrertod und schafft eine Armee aus wandelnden Toten.

Teil des erschreckenden Programms ist die Vermittlung der Idee an Soldaten, dass ihr Leben im Dienst des Vaterlandes keinen individuellen Wert mehr habe. Ein Redner betonte, dass Soldaten ihre eigenen Gefühle und ihr Überleben vergessen sollten, um als Opfer für Gott und das Land zu sterben. Verletzte sollten sich nicht retten lassen, sondern sich eine Granate unter die Weste stecken und den Ehrentod sterben.

Die Soldaten werden dadurch zu lebenden Toten: Ihr einziger Zweck besteht darin, dem Vaterland zu dienen – und das von Gott gebilligt. In der Kirche wird den Menschen vermittelt, dass ein Märtyrertod kein Selbstmord sei. Ihr Tod nutze einem “höheren Ziel”. In der Schule wird die Geschichte so verdreht, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine nur logisch und rechtmäßig klingt. Eine neue Generation Kriegswilliger wächst heran, der Feind sind andere Ethnien und Ideologien. Die Parallelen zum Dritten Reich sind nicht mehr zu leugnen.

Die Propaganda versucht gezielt, Soldaten zu entmenschlichen und sich als Kriegswerkzeug betrachten zu lassen. Ein russischer Kriegsverbrecher sagte in einem Interview, dass er stolz darauf sei, keine ukrainischen Gefangenen zu machen, sondern diese zu töten, um zukünftige Generationen von “Nazis” in der Ukraine zu verhindern und Russland Kriegskosten zu ersparen.

Die moralische Verrohung und gesellschaftliche Grausamkeit, die daraus resultieren, sind erschütternd. Kriegsverbrechen haben für die indoktrinierten Soldaten keine Bedeutung, da sie nicht glauben, jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden. Ihr Handeln ist von Gott gewollt.

Diese Indoktrination erklärt das brutale Verhalten der russischen Soldaten an der Front. Es existieren immer mehr Videos, in denen Kommandeure den Rekruten sagen, dass sie sterben werden und dass sie diesen Tod begrüßen sollten. Russland verwandle den Krieg in einen rassischen und ethno-religiösen Konflikt und stelle die Ukrainer als entmenschlichte Feinde dar, die es zu vernichten gelte, berichtet ein Militärexperte.

Die Folge dieser Entwicklung ist eine moralische Korruption, bei der der Staat sich mit dem Krieg identifiziert und umgekehrt. “Sollte die Ukraine diesen Krieg verlieren, wird er wahrscheinlich nicht damit enden. Putin hat die moralischen Schranken seiner Bevölkerung und seiner Soldaten beseitigt und ein ganzes Volk gehirngewaschen, ähnlich wie es Hitler tat. In Putins neuer Welt gibt es keine Obergrenze dafür, wie viele Menschen für Russlands Sieg sterben müssen”, so der Experte.