Von: luk
Bozen – Nun ist es offiziell. Bei einer Veranstaltung im Trentino gaben die beiden Landeshauptleute Arno Kompatscher und Ugo Rossi am Dienstagabend bekannt, dass sie sich 2018 erneut um das Landeshauptmann-Amt bewerben wollen.
Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, wäre alles andere auch eine Überraschung gewesen.
Kompatscher behielt es sich aber zunächst noch vor, mit seiner Frau darüber zu reden.
Inzwischen habe er dies getan und könne sagen: „Ja, wenn die Partei mich aufstellt, stehe ich bereit.“ Die Wirtschaft ziehe an, die Mehrheit sei kompakt. „Ich glaube, wir machen gute Arbeit und haben vieles vorangebracht“, sagt Kompatscher.
Als Ziele für die Zukunft nennt er u.a. Ausbau der Autonomie und weitere Stabilisierung der Wirtschaft mit nachhaltigen Jobs, so die „Dolomiten“.
“Bitte nicht Herr Kompatscher”
“Mit Bedauern und in Sorge um das Land nimmt der Südtiroler Heimatbund zur Kenntnis, dass Arno Kompatscher eine weitere Amtszeit als Landeshauptmann anstrebt. Dass er diese Ankündigung außerhalb Südtirols gemacht hat, zeigt seine fehlende Verbindung mit seinem Land. Mit der Schönfärberei seiner Regierungszeit und dem Verstecken der wahren Probleme hat Kompatscher den Ostereiern ein blindes Ei hinzugefügt”, kritisiert SHB-Obmann Roland Lang.
“Nur in Schönfärberei äußert sich der wirtschaftliche Aufschwung Südtirols. Davon zeugen unmissverständlich die zahlreichen leerstehenden Geschäfte in Bozen und anderen Städten. Indes werden Millionen von Euro dem Staat nachgeworfen, und vor lauter sogenannten Freunden in Rom kann sich anscheinend Kompatscher kaum retten. Autonomiepolitisch verkaufte Erfolge sind bei genauerem Hinsehen nur die Übernahme von Kosten. So wie zum Beispiel das Gerichtspersonal oder das Abkommen mit der italienischen Post. Südtirol darf bluten, um eine dem europäischen Standard entsprechende Postzustellung zu gewährleisten. Eine eigene Briefmarke wie in wirklich autonomen Regionen, etwa den Åland-Inseln, bleibt ein Wunschtraum. Zudem fehlt die Courage, standhaft nach Tiroler und antifaschistischer Manier gegen die Erneuerung faschistischer Relikte und für deren Beseitigung einzutreten. Verschwiegen wird von Kompatscher aus guten Gründen das Chaos im Sanitätswesen. Das Fehlen von Fachärzten, die langen Wartezeiten auf fachärztliche Visiten sowie die Schließung von Krankenhäusern auf Anordnung aus Rom werden einfach ausgeblendet. Die Flüchtlingsproblematik und die öffentliche Sicherheit sind Kompatscher anscheinend nicht bekannt”, so der SHB.
“Eine echte Lösung der Ortsnamensfrage, eine Generalamnestie für die Südtiroler Freiheitskämpfer, eine echte, funktionierende Zweisprachigkeit bei Banken, Versicherungen und Ämtern, einen deutschen Beipackzettel bei Arzneien und eine echte Steuerhoheit wird Südtirol unter Kompatscher niemals erreichen. Ein Kompatscher ist für Rom sicher der beste Garant für die nächsten fünf Jahre, dass Südtirol italienisch bleibt und noch italienischer wird”, gibt Roland Lang abschließend zu bedenken.