Von: mk
Bozen – Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini hat gestern Nachmittag in Bozen den Botschafter von Aserbaidschan in Italien, Mammad Ahmadzada, zu einer Aussprache getroffen. Entsprechend dem aserbaidschanischen Sprichwort “Besser einmal sehen, als tausend Mal hören”, hat der Botschafter den Landeshauptmann und seinen Stellvertreter zu einem offiziellen Besuch in der Republik Aserbaidschan eingeladen. Besprochen wurde aber auch die mögliche Organisation von Business-Foren mit Vertretern aus den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Kultur, die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen und die etwaige Ausarbeitung von Vereinbarungen zur Zusammenarbeit.
Landeshautmannstellvertreter Tommasini zeigte sich von den Vorschlägen angetan und hat zugesagt, diese bereits bei der nächsten Sitzung der Landesregierung am kommenden Dienstag mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, den er beim Treffen mit dem Botschafter vertrat, zu besprechen, um bei dieser Gelegenheit abzuwägen, in welcher Form bilaterale Beziehungen im kulturellen und in anderen Bereichen aufgebaut und entwickelt werden könnten.
Ahmadzada hatte bereits vor zehn Jahren zusammen mit dem damaligen aserbaidschanischen Botschafter, dessen enger Mitarbeiter er war, Südtirol besucht und wollte nun nach seiner eigenen Ernennung zum Botschafter vor einem Jahr erneut dem Land einen Besuch abstatten. Wie er berichtete, gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen Südtirol und Aserbaidschan – sowohl in Bezug auf die Geographie als auch was das Zusammenleben verschiedener Kulturen und Volksgruppen betrifft.
Botschafter Ahmadzada wies darauf hin, dass ausgezeichnete Beziehungen zwischen seinem Land und Italien bestünden. Dies zeige sich besonders in den Bereichen Handel und Kultur. Aserbaidschan setze aber vermehrt auf eine wirtschaftliche Diversifizierung. “Erhebliche Anstrengungen werden im Bildungsbereich unternommen. So bestehen Vereinbarungen mit verschiedenen europäischen Universitäten, besonders in den wissenschaftlichen und technischen Sektoren, die wichtige Impulse für die industrielle Entwicklung geben”, erklärte der Botschafter.
Der aserbaidschanische Botschafter hat mit Landeshautmannstellvertreter Tommasini unter anderem auch über jene wirtschaftlichen Sektoren gesprochen, in denen Südtirol besonders erfolgreich ist – etwa jene der alpinen Technologien oder des nachhaltigen Bauens. Das Ausbildungsangebot für Planer und Techniker, welche die Klimahausagentur anbietet, wurden dabei ebenso angesprochen, wie die Besonderheiten der Freien Universität Bozen mit ihrer dreisprachigen Ausrichtung und spezifischen Studiengängen.
Landeshauptmannstellvertreter Tommasini thematisierte auch die besondere Rolle Südtirols als Brücke zwischen verschiedenen Kulturen. “Unser Land gilt auf internationaler Ebene als Beispiel dafür, wie das Zusammenleben verschiedener Volksgruppen und Kulturen erfolgreich gestaltet werden kann”, betonte Tommasini, “Kultur, Bildung und der Austausch sind die Voraussetzungen für unsere starke, vielseitige Realität.”
Begleitetet wird der aserbaidschanische Botschafter auf seinem Besuch von Elmar Baghirov, dem dritten Botschaftssekretär. Auf dem Besuchsprogramm stehen noch Treffen mit dem Rektor der Freien Universität Bozen, Paolo Lugli, dem Präsidenten der Handelskammer, Michl Ebner, und Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi.