Kritik an Missverhältnis

ASGB fordert sofortige Abschaffung „politischer Rentenprivilegien“

Donnerstag, 14. November 2024 | 10:31 Uhr

Von: mk

Bozen – Mit scharfem Protest meldet sich der Vorsitzende des ASGB, Tony Tschenett, zur jüngsten Rentenreform für Regionalratsabgeordnete zu Wort. Während immer mehr Rentner nicht wissen, wie sie mit ihren geringen Bezügen das tägliche Leben bestreiten sollen, würden Politiker in einer Hauruckaktion Privilegien beschließen, die weit jenseits jeder Realität für normale Arbeitnehmer liegen.

„Das, was hier beschlossen wurde, ist ein Skandal und ein Schlag ins Gesicht für alle Arbeitnehmer“, wettert Tschenett. „Es kann nicht sein, dass Politiker sich nach nur fünf Jahren im Amt eine satte Rente von über 800 Euro netto sichern, während jeder normale Arbeitnehmer Jahrzehnte einzahlen muss, um auf einen Bruchteil dessen zu kommen!“

Tschenett führt schockierende Berechnungen an, die das volle Ausmaß dieses Missverhältnisses zeigen: „Ein normaler Arbeitnehmer müsste, ohne Aufwertungen, rund 53.000 Euro jährlich einzahlen, um nach fünf Jahren gerade einmal eine Bruttorente von 800 Euro zu erreichen. Und das ist brutto! Die Politiker jedoch scheinen sich für dasselbe in nur einer Legislatur eine Nettorente zuzugestehen, von der jeder Normalbürger nur träumen kann. Das ist ein klarer Missbrauch des Vertrauens der Bevölkerung und gehört sofort abgeschafft.“

Zudem verweist Tschenett auf die dramatischen Unterschiede zwischen den Rentenansprüchen der Abgeordneten und normalen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. „Ein öffentlicher Angestellter, der 1999 mit einem Gehalt von 23.000 Euro begonnen hat und 2024 das Doppelte verdient, hat in 25 Jahren Beitragszahlung eine Rente von 750 Euro brutto erwirtschaftet“, führt Tschenett an. „Hier sprechen wir nicht von netto, wie bei den Abgeordneten, sondern von brutto – nach jahrzehntelanger Arbeit!“ Diese Diskrepanz sei für die Bevölkerung absolut inakzeptabel.

Tschenett spart nicht mit Kritik an der intransparenten Art und Weise, in der das Gesetz durch die Mehrheit im Regionalrat durchgepeitscht wurde. „Während sich die politische Mehrheit im Hintertürchen ihre Rente verdoppelt, leiden die heutigen Rentner als ehemalige Leistungsträger unserer Gesellschaft unter stagnierenden Renten und steigenden Lebenskosten. Deren Rente wird um lächerliche drei Euro erhöht“, so der ASGB-Vorsitzende. „Das Rentensystem ist vergiftet, weil die Politiker sich Regeln schaffen, die ihnen selbst zugutekommen, während die breite Bevölkerung außen vor bleibt. Das ist ein moralischer Missstand.“

Besonders scharf verurteilt Tschenett das Privileg, dass Abgeordnete bereits ab 64 Jahren eine Rente erhalten, während Otto-Normalverbraucher arbeiten muss, bis er 67 Jahre alt ist. „Dieses Zwei-Klassen-System bei den Rentenansprüchen ist völlig unverständlich“, kritisiert Tschenett.

Der ASGB fordert eine grundlegende Reform des Rentensystems für Politiker: „Wir fordern, dass für Politiker dieselben Regeln gelten wie für alle anderen Arbeitnehmer. Der Arbeitgeberanteil zur Rente sollte in Prozentsätzen genauso berechnet werden wie für jeden anderen Arbeitnehmer. Dasselbe gilt für den Arbeitnehmeranteil. Ein Renteneintrittsalter von 67 Jahren muss auch für Politiker gelten – da gibt es keine Ausnahmen!“

Tschenett appelliert an die Verantwortung der politischen Entscheidungsträger und fordert, den Abstand zur Bevölkerung wieder zu verkleinern. „Anständige Politikergehälter? Ja, dafür steht der ASGB! Aber die Dreistigkeit, sich Rentenprivilegien zu sichern, während die Bürger ums Überleben kämpfen – das ist inakzeptabel. Die Bevölkerung lässt sich solche Sonderrechte für Politiker nicht mehr gefallen“, erklärt Tschenett entschlossen. „Eigentlich hätten die üppigen Rentenvorschüsse der Vergangenheit ein Mahnmal sein müssen – ein deutliches Zeichen dafür, dass solche Privilegien in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Es wird Zeit, dass Politiker begreifen: Ihre Sonderrechte sind inakzeptabel. Schluss mit der Selbstbedienung, her mit einer Rente, die für alle gleichermaßen fair und gerecht ist – auch für sie selbst!“

Bezirk: Bozen

Kommentare

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24 Kommentare auf "ASGB fordert sofortige Abschaffung „politischer Rentenprivilegien“"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Fieghdiehenne
2 h 1 Min

Traurig, traurig, wie lang lassen sich des Leute noch gefallen ??

N. G.
N. G.
Kinig
41 Min 13 Sek

Du rufst zum Umsturz auf?

Blitz
Blitz
Kinig
3 Min 49 Sek

@N. G. Ja, ich rebelliere ununterbrochen.

krokodilstraene
1 h 28 Min

1. Mein Renteneintrittsalter beträgt nicht 64 sondern 67 Jahre!

2. Ich kann den Steuersatz meiner Rentenposition nicht selbst bestimmen!

3. Fühle ich mich VERARSCHT?

4. JAAA !!!

marher
marher
Kinig
1 h 52 Min

.und ba der schleimign Sochloge soll a Bürger no Vertraun i die Politik hobn..es stinkt bis zum Hi…

Oracle
Oracle
Kinig
1 h 35 Min

… was für ein trauriges Spektakel im Regionalrat……. wo bleibt der Aufschrei der Üblichen? Abgesehen vom Team K war kein anderer dagegen? … Hauptsache die eigene Tasche vollbekommen?

@
@
Kinig
9 Min 19 Sek

@Oracle
Es freut mich zu sehen, dass du als überzeugter Verteidiger der SVP allmählich erkennst, dass die SVP keine Partei sondern eine Selbsthilfegruppe ist. Doch es ist niemals zu spät, vernünftig zu werden, auch wenn es schwer ist, wenn die Einsicht spät kommt, sie in Gang zu bringen.

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
2 h 20 Min
Tschnett spricht aus, was alle denken, zumindest die Bevölkerung. Nur ändern wird sich nichts. Dafür müsste es Massenproteste geben, das wird nicht passieren. Ein Generalstreik und ein voller Magnago-Platz, stattdessen gähnende Leere und ein paar Aufreger, das ist in spätestens einer Woche vergessen. So denken die Politiker und so wird es wohl auch sein. Schon die nächste Wahl wird zeigen, dass alle Parteien die dafür gestimmt oder sich enthalten haben (welch heroische Darbietung!), wieder ihre Stimmen erhalten werden. Es liegt an den Wählern etwas zu ändern, es liegt an der Bevölkerung zu protestieren. Ein paar Sätze hier oder auf FB… Weiterlesen »
N. G.
N. G.
Kinig
37 Min 25 Sek

Mag sein, dass sich Politiker bedienen aber es macht wenig bis gar keinen Unterschied wieviel an Rente wir dadurch bekommen werden. Die Summen sind marginal, könnten zwar besser eingesetzt werden aber… Davon hätte jeder von uns umgelegt keine 5€ mehr an Rente.

So ist das
1 h 48 Min

Da hilft kein Fordern, sondern vor dem Landtag laut und lange protestieren. Aber da ist dann keiner mehr vor Ort und wählt weiter dieselben überbezahlten Politiker alller Richtungen 🫢

Privatmeinung
Privatmeinung
Universalgelehrter
1 h 38 Min

Katastrophal dieses Rentensystem der Politiker. Wenn man bedenkt, wenn eine Hausfrau 40 Jahre lang Halbtags arbeitet, da es die Zeit wegen der Familie nicht anders zulässt, bekommt sie ungefähr soviel, wie ein Politiker für eine Legislaturperiode… Ich weiss nicht wehr mehr Leistung in dieser Zeit gebracht hat. 
Es gehört aufgeräumt, mit diesen Politikerprivilegien. 

Gagarella
Gagarella
Kinig
1 h 36 Min

Ich bleibe dabei, bei den nächsten Wahlen wähle ich mich selbst.

krokodilstraene
24 Min 49 Sek

…und bei deinem Nick haben wir zumindest die Sicherheit, dass das Malheur in ein paar Tagen vorbei ist…
😉 😉 😉

@
@
Kinig
3 Min 9 Sek

@Gagarella
Als “Innländer” müsstest du dann aber in Österreich , Deutschland oder der Schweiz wählen.😂

Doolin
Doolin
Kinig
2 h 14 Min

…Politiker kriegen Superrente und Inflationsausgleich mit Abfindung mit 64, Normalos mickrige Rente ohne Aussicht auf Inflationsausgleich mit 67…so ist das Leben…

N. G.
N. G.
Kinig
36 Min 31 Sek

Du hast keine Abfindung bekommen? Wir kommts? Vorher raus genommen? Grins

Homelander
1 h 9 Min

Ha Ha😂 daß i net loch… Gewerkschoftn spiel jo a la mit do Politik zomm! Wiedo amo typisch, die Leit awin zu beruhigen….wer es glaubt, bitte!

NICKL2
NICKL2
Neuling
1 h 2 Min

Man sollte jeden einzelnen Politiker der sich enthalten bzw dafür war aus dem Amt schmeisen.Denen intressiert das normale Volk nicht und treten alle mit Füßen.Das denen nichts zu blöd ist.. trauerspiel.

nikname
nikname
Universalgelehrter
40 Min 49 Sek

Anderlan lässt sich auch nicht blicken – typisch, er reiht sich nahtlos in die Riege der Sesselkleber ein! Es überrascht mich nicht im Geringsten. Und Knoll? Der verteilt sonst gerne große Worte, aber hier zählt für ihn, wie für alle anderen, nur der eigene Vorteil. Eine Schande! Von der Rentenaffäre hat die SVP offenbar rein gar nichts gelernt. Aber sei’s drum – die nächsten Wahlen kommen bestimmt.

milchmann
milchmann
Superredner
8 Min 30 Sek

@nikname
Und wen sollen wir da wählen? Pest oder Cholera?

Homelander
1 h 8 Min

Die Rentna bedonkn sich neimo fi die 3,15€😂

gutergeist
gutergeist
Superredner
51 Min 38 Sek

Wieso soll sich der Politiker nicht bereichern? Es passiert ja nichts. Einige maulen, vielleicht ein paar Protestierer und bei der nächsten Wahl dasselbe, Kreuzchen wie immer. SONST KÖNNTE SICH JA WAS VERÄNDERN.

N. G.
N. G.
Kinig
44 Min 1 Sek

Unsere liebe ASGB ist ja auch an Kollektivverträgen beteiligt, wrnn auch, AUSDRÜCKLICH, nicht maßgeblich, bei denen Arbeitnehmer mehr als schlech bei raus kommen. Also, wir reden ds von Scheinheilgkeit dieser Südtiroler Verbandes der zwar Minderheiten bedient abet mit mickrigen, äußerst MICKRIGEN Aufbesserungen due ihr als Erfolg verlauft. Das können Italien weiter Organisationen besser!

Kasermandl
Kasermandl
Grünschnabel
16 Min 16 Sek

Unterschriften sammeln! Eine Warschtn auch für die Rentner und Rentnerinnen. Ein gieriger Haufn die SVP. Schämt euch!

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