Von: mk
Bozen – „Die politische Mehrheit im Südtiroler Landtag hat gestern wieder einmal bewiesen, dass sie die Augen vor den realen Herausforderungen im Schulbereich verschließt“, sagt Tony Tschenett, Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB). „Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass sinnvolle Vorschläge zur Stärkung der Lehrberufe und zur Bekämpfung des Lehrermangels aus rein parteipolitischen Gründen abgelehnt werden.“
Andreas Leiter-Reber, der Abgeordnete der Freien Fraktion hatte im Landtag konkrete Maßnahmen eingebracht, die nicht nur stimmig, sondern auch dringend notwendig sind, um die prekäre Lage im Bildungssektor zu verbessern. „Es ist der zuständige Landesrat Philipp Achammer selbst, der ständig betont, wie wichtig es sei, den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten. Doch wenn es darum geht, diese Ankündigungen in die Tat umzusetzen, stimmt er gegen jede sinnvolle Reform – nur weil sie von der Opposition kommt. Das ist nichts weniger als ein politischer Skandal!“
Zu den abgelehnten Vorschlägen gehörten unter anderem eine Erhöhung der Landeszulagen, die Einführung einer Dozentenkarte im Wert von 500 Euro pro Jahr sowie die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für Schulen in besonders herausfordernden Gebieten. „Diese Maßnahmen hätten die dringend benötigte Entlastung der Lehrkräfte gebracht. Unsere Lehrer sind massiv überarbeitet, schlecht bezahlt und können ihre Aufgaben unter den aktuellen Bedingungen kaum noch bewältigen“, erklärt Tschenett.
Die Gehälter der Südtiroler Lehrkräfte blieben im europäischen Vergleich weit zurück. Selbst mit den bestehenden Landeszulagen sei ihre Kaufkraft erschreckend gering, insbesondere im Vergleich zu Deutschland oder Österreich. „Dass die Landesregierung sich weigert, hier angemessen gegenzusteuern, ist ein Schlag ins Gesicht für alle Lehrkräfte, die täglich Großartiges leisten“, sagt Tschenett weiter. „Die Landesregierung riskiert damit nicht nur den Verlust motivierter Lehrkräfte, sondern verschärft den Lehrermangel weiter – und das auf Kosten unserer Kinder und Jugendlichen.“
„Es ist absolut unverständlich, warum diese Vorschläge, die von der Opposition kommen, einfach abgelehnt werden, obwohl sie der Sache dienen würden. Hier wird parteipolitisches Kleingeld auf dem Rücken der Bildungspolitik gewechselt – und das ist unverantwortlich“, fügt der ASGB-Vorsitzende hinzu. „Wenn der Bildungslandesrat und die Mehrheit es wirklich ernst meinen mit der Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs, dann müssen sie endlich aufhören, konstruktive Vorschläge zu blockieren. Ich fordere die Landesregierung auf, ihre Haltung zu überdenken und endlich Maßnahmen zu setzen, die unseren Lehrern helfen und das Bildungswesen in Südtirol nachhaltig stärken.“
Hinterlasse einen Kommentar
14 Kommentare auf "ASGB gibt Leiter-Reber recht: „Einfach ein Skandal“"
Du musst angemeldet sein um Kommentare schreiben oder bewerten zu können.
Du musst angemeldet sein um Kommentare schreiben oder bewerten zu können.
Tja dieser Landesrat war schon immer am eigenen Fortkommen interessiert. Schön reden was immer das Publikum hören will im Moment und dann absolut nichts umsetzten. Das ist auch eine Art PopOlismus! Die Lehrpersonen kennen ihn nur zu gut.
Gewerkschaften arbeiten an der tatsächlichen Situation selbst vorbei. Es wird nicht mehr Lehrer geben nur weils etwas mehr Lohn oder nen Bonus gibt. Warum sich heutzutage junge Leute, es werden ja immer weniger, vielleicht bei Herrn Tschenet auch mal angekommen.. nicht mehr den Lehrberuf aussuchen hat vollkommene andere Gründe!
Ja deine Kollegen sind auch ein Grund dafür weil sie sich in der Klasse nicht benehmen können und die Lehrer keine Lust mehr habe.
Kann jemand sagen, wieviel ein Lehrer mit den Landesbeiträgen und evtl 2sprachigkeitszulage verdient?
an die 2.000,00 bei 20 Unterrichtsstunden zu 50 Minuten.
zumindest in den mittel- und Oberschulen.
im Sommer etwas weniger.
Um di 2000ca.
@Tom Turbo zu de 20stund a 50 minutn unterrichtsstundn (wenns nit mehr sein) kemmenvde stundn der vorbereitung, der verbesserung, versommlungen usw.!
a fong der sommerurlaub für sie guat a woch noch schualschluß un und endet a woch früher! do meine schwester und zwoa gute sehr freunde unterrichten wos i des genau, also isch 2000€ sicher nit überbezohlt!
In 2 Wochen kommt der Beschlußantrag von der SVP und wird angenommen.
So läuft das doch üblicherweise.
Bloss niemandem zustimmen, der nicht in “der Partei” ist.
Klares Zeichen von Schwäche
Es kommt kein Beschlussantrag von der SVP. Die LR arbeitet seit einigen Monaten daran. Wenn dann das Ergebnis vorliegt dann soll man es verbessern, aber auch sagen woher man das Geld dafür nehmen will, aber mit realistischen Vorschlägen und nicht über die Erhöhung der Aufenthaltssteuer finanzieren wollen.
…also ich weiss von 2.000,00 Euro für 16,5 Stunden…. und ich finde das nicht schlecht bezahlt, wenn ich denke, was ich verdiene.
Jetzt werden hier einige aufschreien, ich weiss.
Italienische Lehrer verdienen im Gegensatz zu unseren Lehrern um einiges weniger, da sie nicht unsere Landeszulagen bekommen.
Ich hingegen würde es sinnvoller finden, den Zugang zum Lehrberuf bzw zur Stammrolle nicht so hoch anzusetzen, da dies für viele abschreckend ist.
Aber sicher, und die 16,5 Stunden reichen natürlich aus … wenn es so ein geiler Job ist, meldet euch doch. Ihr seid bestimmt besser qualifiziert als die Maturanten, die jetzt bei uns Kernfächer unterrichten und selber noch vor einem Jahr bei uns die Schulbank gedrückt haben.
Interessant dass viele sich daran aufregen dass wenn die Regierungspartei an einer Lohnerhöhung arbeitet dann nicht einen Vorschlag der Opposition unterstützt. Sie sind ja gerade dabei dieses Problem anzugehen. Kritisieren könnte man dann das Ergebnis.
Mi tat a amoll interessiern wieviel a Lehrer so zirka netto im Monat verdient?
..in der Mittelschule: nach 16 Jahren in der Stammrolle, mit Fachstudium und 2 jähriger Zusatzausbildung, mit Zweisprachigkeitsattest, in Vollzeit, netto 2200 €. 12 Monatsgehälter, der 13 Lohn ist keine 1000€.