Von: mk
Bozen – Andreas Dorigoni, Sekretär der Fachgewerkschaft Gesundheitsdienst im Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB), und Walter Oberkalmsteiner, Bezirkssekretär ASGB-Gesundheitsdienst Bozen, sind vom Gesundheitsressort des Landes enttäuscht. Anlass dafür ist der Umstand, dass die Aufforderung des ASGB und dementsprechende Anfragen an die Verhandlungsdelegation des Landes, endlich den Bereichsvertrag für das nichtärztliche Personal zu verhandeln, seit Mitte Mai unbeantwortet bleiben. Leidtragende seien die Beschäftigten.
Die beiden ASGB-Gewerkschafter haben Verständnis dafür, dass in den Covid-19-Hochphasen andere Dinge Priorität hatten und die Verhandlungen zum Bereichsvertrag auf die Warteliste gesetzt wurden: „Dass in Ausnahmesituationen Maßnahmen zur Gewährleistung der kollektiven Gesundheit Vorrang haben sollen, ist völlig klar. Doch spätestens ab Anfang Juni, als sich die Infektionsrate stabilisiert hat und in Südtirol wieder Normalität eingekehrt ist, hätte sich das Sanitätsressort durchaus mit unseren Anliegen befassen und das Interesse signalisieren können, den Bereichsvertrag für das nichtärztliche Personal zu verhandeln. Schließlich sind wir uns im Kernthema einig: Die nichtärztlichen Berufsbilder müssen aufgewertet werden, damit auch zukünftig in den entsprechenden Einrichtungen die Patientenbetreuung gewährleistet werden kann. Dass unser Vorschlag zur Verhandlung eines zeitnahen Teilvertrages an das Gesundheitsressort in einem vermutlich als irrelevant gekennzeichneten Ordner abgelegt ist und man sich nicht einmal die Mühe macht, uns zu antworten, verärgert uns nicht nur, sondern ist auch enttäuschend und zeugt von mangelnder Wertschätzung des zuständigen Landesrates. Der Umstand, dass die Covid-19-Prämien für die Mitarbeiter im Südtiroler Sanitätsbetrieb auch im Monat Oktober noch nicht ausbezahlt werden, unterstreicht diese mangelnde Wertschätzung.“
Dorigoni und Oberkalmsteiner fordern deshalb die Verhandlungsdelegation des Landes mit Nachdruck auf, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die längst überfälligen Verhandlungstermine bekanntzugeben, sowie den Mitarbeitern ihre verdiente Prämie auszubezahlen – Probleme löse man nämlich nicht mit Vogelstraußpolitik.