Medwedew spricht Warnung an Biden aus

Atomare Rhetorik: Russland warnt vor Eskalation

Donnerstag, 28. November 2024 | 08:05 Uhr

Von: Ivd

Moskau – Die Spannungen zwischen Russland und den USA im Ukraine-Krieg wachsen. Zuletzt hatte der Putin-Vertraute Dmitri Medwedew US-Präsident Joe Biden kritisiert, weil dieser angeblich eine mögliche Lieferung von Atomwaffen an die Ukraine in Erwägung zog. Dieser dementierte, solche Überlegungen angestellt zu haben. Auslöser war ein Bericht der New York Times, in dem eine Rückgabe von Atomwaffen an die Ukraine als ein mögliches Szenario betrachtet wurde.

„Die Vorstellung, Atomwaffen an Kiew zu übergeben, ist so absurd, dass sie auf eine paranoide Psychose hindeutet“, wetterte Medwedew am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal. Den US-Präsidenten bezeichnete er dabei als „verrückt und senil“. Der Bericht der New York Times hatte unter Verweis auf anonyme Quellen nahegelegt, dass einige US-Vertreter eine Rückgabe der Atomwaffen in Erwägung gezogen haben könnten. Laut Medwedew sei das ein Gedankenspiel, dass einer „Vorbereitung auf einen Atomkrieg“ gleichkäme. Das Weiße Haus erwiderte: „Wir planen nicht, die Ukraine mit Atomwaffen auszustatten“, stellte ein Sprecher klar.

Verschärfung russischer Atom-Doktrin

Russland hatte erst vor Kurzem seine Atom-Doktrin verschärft. Demnach könnte jeder Angriff auf russisches Territorium, der von Staaten unterstützt wird, die selbst Atomwaffen besitzen, als koordinierte Aggression gewertet werden. Auslöser dafür waren die jüngsten Angriffe der Ukraine mit ATACMS-Raketen, die von den USA geliefert wurden. Diese bezeichnete Moskau als ein Instrument bewusster Eskalation.

Budapester Memorandum unter Beschuss

Nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte die Ukraine im Rahmen des Budapester Memorandums auf ihre Atomwaffen verzichtet und Sicherheitsgarantien von Russland, den USA und Großbritannien erhalten. Doch spätestens mit der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 betrachtet die Ukraine diese Garantien als Makulatur. Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte zuletzt Frustration über die mangelnde Durchsetzungskraft des Abkommens. Zwar wies er Spekulationen über eine Rückkehr zu Atomwaffen zurück, doch betonte er die Notwendigkeit stärkerer internationaler Allianzen.

Eine Ausweitung des Krieges auf Atomwaffen ist nach derzeitigem Stand unwahrscheinlich. Experten schätzen die Drohungen als bewusste Demoralisierung und Angstmacherei ein, weisen aber auch auf die notwendige Standhaftigkeit der NATO-Staaten hin. Dennoch bleiben die Entwicklungen vor Ort ungewiss. Eines steht jedenfalls fest: einen Atomkrieg kann sich keine der beiden Kriegsparteien wünschen.

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

5 Kommentare auf "Atomare Rhetorik: Russland warnt vor Eskalation"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Doolin
Doolin
Kinig
3 h 1 Min

…drohen tun aber schon dauernd nur die Wodka Brüder…die haben was an der Waffel…

Look_at_Yourself
Look_at_Yourself
Universalgelehrter
3 h 26 Sek

 
Ja, ist denn schon wieder eine Woche rum?

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
2 h 45 Min

N.G. isch des zufällig der “Experte” von den du olm redesch? 😁

Ischjolougisch
Ischjolougisch
Superredner
53 Min 5 Sek

Die russische Zentralbank hat heute alle Währungskäufe eingestellt.
Vielleicht wirken die Sanktionen ja doch ein klitzekleines Bisschen? 👌🏼
Dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sie zu verschärfen.

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
49 Min 28 Sek
Russland hat den Westen und die NATO schachmatt gesetzt, Die ATACMS und Storm-Shadow Raketen die mit einer Geschwindigkeit von Mach 1 bzw. Mach 3 fliegen, werden den Krieg in der Ukraine nicht merklich beeinflussen, ansonsten hat der Westen nicht mehr viel zu bieten. Russland hingegen verfügt über die Oreshnik Raketen genannt auch Haselnuss, die mit einer Geschwindigkeit von Mach 10 fliegen und mit einer Reichweite von 6000 km jedes Ziel in Europa erreichen können, da es keinerlei Abwehrsysteme gegen diese Raketen gibt. Bleib zu hoffen, dass die westlichen Unterstützer der Ukraine besonnen bleiben, damit es nicht zu einem Horror-Szenario in… Weiterlesen »
wpDiscuz