Kundgebungen der Initiative “Make Tourists Pay”

Auch in den Dolomiten formiert sich Widerstand gegen zu viel Tourismus

Samstag, 14. Dezember 2024 | 18:03 Uhr

Von: luk

Sterzing/Grüden – Am Samstag fanden gleich zwei Kundgebungen der Initiative “Make Tourists Pay” statt. Um 11.00 Uhr versammelten sich etwa 20 Menschen am Sterzinger Bahnhof und ab 16.00 Uhr zogen ca. 25 Menschen durch St. Ulrich. Sie fordern die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol, finanziert durch eine touristische Mobilitätsabgabe.

In Sterzing versammelten sich am Samstagvormittag etwa 20 Menschen, die sich eine gerechtere Form von Tourismus in Südtirol wünschen. Sie gingen vom Bahnhof aus durch die Innenstadt bis zum Johann-Wolfgang-von-Goethe-Platz. “Gratis Öffis finanziert durch eine Mobilitätsabgabe von zwei Euro pro Tourist und Nacht würden die Kosten des Ticketing-Systems sparen und die Einheimischen müssten sich nicht mehr mit den vielen verschiedenen Südtirol Pässen herumschlagen. Außerdem würde es auch der Tourismusgesinnung im Land gut tun”, so Patrick Unterkircher, einer der Initiatoren der Bewegung.

In St. Ulrich gab es erstmals eine Zusammenarbeit mit einem anderen Verein, nämlich “Lia per natura y usanzes”. “Wir würden uns wünschen, dass auch die Menschen, die nicht direkt vom Tourismus profitieren, also Lehrkräfte, Busfahrerinnen, Straßenarbeiter und sonstige Angestellte etwas davon haben. Das würde besonders in sehr touristischen Orten, wie St. Ulrich, die Lebensqualität steigern”, so eine Vertreterin. Gröden ist als Kundgebungsort besonders symbolisch.
2.791.635 Übernachtungen verzeichnet das Tal allein im Jahr 2024.

Die Demonstrierenden forderten die kostenlose Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol. Statt wie bisher, das ganze durch Steuergelder und Ticketeinnahmen zu finanzieren, sollen die Ticketeinnahmen komplett gestrichen und durch eine Mobilitätsabgabe von zwei Euro pro Tourist und Touristin und Nacht ersetzt werden. Dies wäre ein erster Schritt zu einer gerechteren Form von Tourismus und kann bei den Einheimischen, die direkt finanziell profitieren, zu einer verbesserten Tourismusgesinnung führen.

Bezirk: Salten/Schlern, Wipptal

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