Von: mk
Bozen – Die Plattform Heimat in der SVP reagiert mit „Fassungslosigkeit und Kopfschütteln“ auf gewisse Inhalte und „Empfehlungen“ der Broschüre „Muslimische Kinder und Jugendliche in der Schule“, welche vom Deutschen Schulamt veröffentlicht wurde und über die im ganzen Land diskutiert werde.
Besonders schockiert sei man über den Vorschlag, aus Rücksicht vor dem Islam und dessen Kleidervorschriften den Schwimmunterricht geschlechtergetrennt stattfinden zu lassen und während des muslimischen Fastenmonats Ramadan keine Schulausflüge und Sportveranstaltungen mehr anzusetzen. Zudem sind die Lehrkräfte angehalten worden, bei ihrer Terminplanung während des Schuljahrs die muslimischen Feiertage zu berücksichtigen.
„Es fällt auch auf, dass in den verwendeten Fotos, anders als in der Realität unserer Grund- und Mittelschulen kein einziges muslimisches Mädchen ohne Kopftuch vorkommt. Dabei stellt gerade das aufgezwungene Tragen des Kopftuches schon von Kindesalter an ein großes Hindernis für eine gelingende Integration dar. Da nützt es dann wenig, im Text festzuhalten, dass dies kein Glaubensgrundsatz, sondern lediglich eine gewachsene Tradition in vielen islamischen Ländern sei, und dass es nur für Mädchen im geburtsfähigen Alter gelte“, meint die Plattform.
Würde es sich bei der Broschüre um einen Vorschlagskatalog einer islamischen Glaubensgemeinschaft handeln, könnte man das nachvollziehen und diese Ansichten in einer breit angelegten Integrationsdebatte mit einbeziehen. Aber in einem offiziellen Dokument der Schulbehörden hätten derlei Empfehlungen nichts verloren. Integration und Eingliederung der Mitbürger anderer Kulturen und Religionen bedeute nicht, durch übertriebene Toleranz unsere Grundprinzipien und schulischen Gepflogenheiten aufzugeben oder auf unsere gewachsenen kulturellen und religiösen Bräuche zu verzichten, betont die Plattform.
„Toleranz darf nie so weit gehen, dass der Intolerante die Regeln bestimmt. Verständnis für andere Kulturen ja, unser Gemeinschaftsleben danach neu ausrichten nein! Wir haben eine funktionierende Gemeinschaft, auf christlichen und demokratischen Werten basierend, die es zu stärken und den neu Hinzugekommenen nahezubringen gilt“, betont die Plattform.
Das Schulamt sollte das bekundete Interesse und die angemahnte Rücksicht für neue Kulturen auch auf unsere sogenannten kulturell “gefährdeten Bezirke und Gemeinden” in Bozen, Meran und Umgebung lenken. Die Sorgen und Nöte der Eltern, Lehrer und Kinder in den deutschen Kindergärten und Schulen sollten gleichermaßen entscheidende Berücksichtigung finden, so die Plattform.
Die Plattform Heimat begrüße die angekündigten Maßnahmen des Landesrates Philipp Achammer und unterstützt jegliche Entscheidung, die zu mehr Anpassung an die Gegebenheiten und Sitten unseres Landes durch muslimische Mitbürger führt.