Von: luk
Bozen – Pädagogische Fachkräfte aus Schulen und Kindergärten schilderten neulich im Landtag die kritische Lage im Bildungs- und Betreuungswesen. „Unser Bildungssystem steht kurz vor dem Zusammenbruch. Der Fachkräftemangel betrifft nicht nur Lehrer und Kindergärtner, sondern auch Mensaköche, Schulwarte und Sekretäre. Niedrige Löhne und steigende Belastungen treiben viele in die Abwanderung oder Erschöpfung. Diese Erschöpfung führt zu vermehrten Ausfällen bei Mitarbeitern. Es ist höchste Zeit, dass die Politik handelt“, betont die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz.
Neben der gestiegenen Anzahl von Schülern pro Klasse kämpfen Lehrer zunehmend mit Herausforderungen wie Lärm, Stress sowie einer wachsenden Zahl von Kindern mit besonderen Bedürfnissen, schwierigen familiären Situationen oder Migrationshintergrund. „Es braucht kleinere Klassen, mehr Personal und gezielte Fördermaßnahmen, um allen Kindern gerecht zu werden! Das Erlernen einer Sprache darf nicht nur im Unterricht stattfinden, sondern muss auch in der Freizeit gefördert werden“, dies fordert sowohl Atz als auch anwesende Pädagogen.
Besonders besorgniserregend ist die bevorstehende Pensionierungswelle zahlreicher Fachlehrer an den Berufsschulen. Diese besitzen nämlich eine doppelte Qualifikation – pädagogischer und beruflicher Natur –, die schwer zu ersetzen ist. „Wenn nicht sofort gehandelt wird, steht man einem endgültigen Zusammenbruch des gesamten Bildungssystems bevor. Bildung ist keine Ausgabe, sondern eine Investition in unsere Zukunft!“, mahnt Atz.
Die Abgeordnete betont, dass es nicht nur um höhere Löhne oder mehr Personal gehe. „Das System muss ganzheitlich überdacht werden. Die Lebenssituationen haben sich verändert – bei den Menschen, Kindern und in der Gesellschaft“, sagt Atz. Ein neues Lebensmodell sei nötig, stärkere Förderung der Kinderbetreuung in der eigenen Familie, realistische Arbeitsbedingungen und ein förderndes statt eines überforderndes Bildungssystems schafft.
Durch die jüngste Diskussion im Landtag sieht sich Atz in ihren langjährigen Forderungen bestätigt: „Ich werde mich weiterhin für eine Wende in unserem Bildungs- und Betreuungswesen einsetzen! Es braucht mehr denn je außerordentliche Investitionen, um die Qualität für unsere Kinder und die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter wieder zu gewährleisten.“
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