Von: mk
Meran/Themar – Die Antifa warnt: Wie durch Fotos und eine im Internet veröffentlichte Liste bekannt wurde, hätten auch rund 30 Südtiroler bei der Konzertveranstaltung “Rock gegen Überfremdung” in Themar in Thüringen teilgenommen.
Dabei handelte es sich vermutlich wohl um das größte Neonazi-Treffen in Deutschland in diesem Jahr. „Neonazistische Rechtsrock-Bands spielten, Holocaust-Leugner und Rechtsextreme hielten Reden, dutzendweise war in der Menge der Hitler-Gruß zu sehen“, erklärt die Antifa und verweist auf entsprechende Medienberichte.
Vertreter sämtlicher deutscher Neonazi-Gruppen nahmen an der Großveranstaltung teil. Szenekenner sahen in der Veranstaltung einen “Schulterschluss” und eine “Machtdemonstration” der Neonaziszene.
Auf Indymedia ist nun eine Liste publik geworden, die belegen würde, dass auch zahlreiche Südtiroler dem Fest beiwohnten. „Sie enthält die Namen und Wohnorte von 21 Südtirolern, sechs weitere Personen sind den Südtiroler Gruppierungen zuordenbar. Die Korrektheit der Liste kann von unserer Seite in den meisten Fällen bestätigt werden“, betont die Antifa.
Besonders stark vertreten seien junge Männer aus der Völlaner und Naturnser Umgebung gewesen, hinzu seien Personen aus Tisens, dem Passeiertal und Schenna gekommen. Auch einige Personen italienischer Muttersprache aus dem Umfeld des “Veneto Fronte Skindhead”-Netzwerks aus Sinich seien anwesend gewesen.
Das Konzert in Themar sei keine reine Unterhaltungsveranstaltung, sondern das größte und wichtigste Vernetzungstreffen der Neonaziszene gewesen. Die Teilnahme sei wie bei einer Demonstration als ein Statement und Identitätsbekenntnis anzusehen, befürchtet die Antifa Meran.
„Die Teilnahme von rund 30 Südtirolern ist daher sehr bedenklich. Es zeigt nicht nur, wie stark die nationalistische Ideologie bei diesen Männern verankert ist, sondern auch wie fest ihre Strukturen in Südtirol sowie die Verbindungen nach Deutschland immer noch sind. Fakt ist: Das Burggrafenamt und der Vinschgau haben immer noch ein Naziproblem, angesichts dessen die Gesellschaft nicht untätig bleiben kann“, erklärt die Antifa Meran abschließend.
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