Von: mk
Bozen/Langtaufers – Über die Arbeiten zur Behebung der Schäden der Lawine vom 23. Jänner in Langtaufers gab Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der heutigen Pressekonferenz Auskunft.
Die Agentur für Bevölkerungsschutz übernimmt jene Aufgaben, die in ihre Zuständigkeit fallen, also Aufräumarbeiten im Bachbett, Schutzmaßnahmen in Form von Verbeugungen und Dämmen, fasste heute Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung zusammen. Die Abteilung Forstwirtschaft führt alle Arbeiten in Zusammenhang mit der Wiederherstellung des Geländes aus, die den Wald- und Weidebereich betreffen. Die Abteilung Landwirtschaft fördert Maßnahmen zur Wiederherstellung der landwirtschaftlichen privaten Flächen. Die Gemeinde übernimmt die Aufgaben für allgemeine Zivilschutzmaßnahmen zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit.
Über die Agentur für Bevölkerungsschutz wurden bereits kurzfristig 800.000 Euro zur Verfügung gestellt, um einen Schutzwall zu errichten, erklärt Land- und Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. Langfristig werden zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt, um weitere Schutzmaßnahmen umzusetzen. Die Abteilung Forst übernimmt die Aufräumarbeiten oberhalb der landwirtschaftlichen Flächen, räumt das Gelände von Steinen, Wurzelstöcken und Erdmaterial frei. Die Eigenverwaltung Langtaufers kommt teilweise für die Kosten für den Abtransport der Wurzelstöcke und des Holzes auf, das von den Muren und Lawinen aufgehäuft wurde.
Somit bleibt die private landwirtschaftlich genutzte Fläche, die zum Teil bereits grob mit einer Pistenraupe geräumt worden ist. Für sämtliche Maschinenarbeiten, die geleisteten Arbeitsstunden (inklusive die eigenen), kann bei der Abteilung Landwirtschaft um einen Beitrag in der Höhe von 70 Prozent angesucht werden. Dies wurde auch nach den Untwetterschäden in Prags im August vergangenen Jahres so gehandhabt, und zwar zur vollen Zufriedenheit der Bevölkerung, erklärte heute Landeshauptmann Kompatscher.
Mit dem Projekt zur Behebung der Unwetterschäden am Gehöft Pleif in Regie um 15.000 Euro wurde bereits begonnen, berichtet Amtsdirektor Georg Pircher vom Forstinspektorat Schlanders: Oberhalb der Wiesen werden mit einem Schreitbagger Geröll, Steine, Astmaterial, Wurzeln, Bäume entfernt und mit einem Transporter verladen. Die Arbeiten haben am Mittwoch vergangener Woche (18. April begonnen), da vorher noch zu viel Schnee im Hang lag. Derzeit wird ein zweites Projekt ausgearbeitet, in das ebenfalls 15.000 Euro investiert werden, mit dem die nächsten Lawinenstriche talauswärts gesäubert und gesichert werden.
Zurzeit ist ein Regieprojekt des Forstinspektorates Schlanders in Ausarbeitung, mit dem die beschädigten Holzzäune wiederhergestellt werden. Dabei werden 2500 Laufmeter Holzzaun wiedererrichtet und angrenzend in den Weideflächen Aufräumarbeiten durchgeführt (Ausgaben aus Landeshaushalt 85.000 Euro), vor allem in Langtaufers, kleinere Bereiche aber auch in Gebiet von Reschen und Klopair.
Das Forstinspektorat Schlanders war nach dem Katastropheneinsatz auch bei der Modellierung des Schnees der Lawinenkegel zur Gefahrenminimierung beteiligt; zudem wurden Erhebungen der betroffenen Wiesenflächen für das Bezirksamt für Landwirtschaft durchgeführt.
Bereits in den vergangenen Jahren wurde durch den Forstdienst viel in Hochlagenaufforstung, Schutzwaldsanierung und technisch-biologische Lawinenanbruchsverbauung investiert. So wurden in den vergangenen fünf Jahren (2013-2017) im Gebiet der Gemeinde Graun insgesamt rund 850.000 Euro in Schutzwaldprojekte investiert.
Ein Projekt der Wildbach- und Lawinenverbauung wird aufgrund der Studie eines Experten ausgearbeitet. Der Landesstraßendienst ist mit der Erhebung der Schäden befasst und wird eventuelle Mängel an den Straßen und Leitplanken beheben.