Von: mk
Bozen – Dritte Welt oder Landeshauptstadt? Diese Frage stellt man sich, wenn man das Gebäude der Aufschnaiter-Mittelschule in der Leonardo-da-Vinci-Straße in Bozen betritt. Die Zustände die dort herrschen, sind kaum zu fassen. Im Computer-Raum ist erst kürzlich ein Fenster zu Boden gefallen – vor den Augen von 24 Schülern. Dabei handelt es sich um nicht den ersten gefährlichen Zwischenfall dieser Art, berichtet das Tagblatt Dolomiten
„Das ist ein Skandal“, erklärte Direktorin Ingrid Pertoll Froner. Sie war am Freitag außer sich. Das marode Gebäude stellt mittlerweile ein Sicherheitsrisiko dar.
Laut Direktorin sei der Lehrer kreidebleich gewesen, als er den Zwischenfall meldete. „Er konnte durch seine schnelle Reaktion verhindern, dass Schlimmeres passiert ist. Getroffen hätte es in erster Linie ihn, da sich direkt unter dem Fenster das Lehrerpult befindet“, erklärt Pertoll Froner.
Der neuerliche Zwischenfall bringt sie in Rage. Vor einigen Jahren ist bereits in der Turnhalle ein Fenster zu Boden gekracht – glücklicherweise am Wochenende und nicht während einer Unterrichtsstunde.
„Nun muss endlich gehandelt werden“, fordert die Direktorin laut dem Dolomiten-Bericht. Der Raum, der übrigens erst kürzlich saniert worden war, bleibt vorerst gesperrt. Die zuständigen Gemeindestellen wurden unverzüglich in Kenntnis gesetzt – ebenso Politiker in der Gemeinde- und in der Landesverwaltung.
Wie Vizebürgermeister Christoph Baur gegenüber den „Dolomiten“ erklärt, sei für das Thema Sicherheit das Land zuständig. „Ich habe mit dem Sachbearbeiter telefoniert. Er hat mir zugesichert, dass eine Kontrolle im Haus durchgeführt werden wird“, betont Baur.
Zur prekären Situation im Gebäude wollte er laut „Dolomiten“ nicht mehr sagen. „Ich bin mir bewusst, dass es große Probleme gibt und wir arbeiten daran, dass sich die Situation für die Schulgemeinschaft in absehbarer Zeit bessert. Von heute auf morgen wird das aber nicht zu bewerkstelligen sein“, lautete sein Kommentar.
Zwar liege ein Sanierungsprojekt samt Baukonzession bereits auf dem Tisch, das mittlerweile allerdings bereits fast zehn Jahre alt sei. Es müsse den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen angepasst werden. „Es sind eine Reihe von Punkten zu klären und mit dieser Arbeit sind wir aktuell beschäftigt“, erklärt Baur gegenüber den „Dolomiten“.