Von: mk
Bozen – Ausgerechnet sie. Als Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Landesbeirats für Chancengleichheit war Julia Unterberger oft genug ein rotes Tuch für Patrioten und das heimatverbundene Lager. Mittlerweile sitzt sie der Autonomiegruppe im Senat vor und nun ist sie es, die mit nationalistischen Reportern Klartext über Minderheitenschutz redet.
Mit unglaublicher Unbekümmertheit führte Unterberger Schützen und Co immer wieder deren konservative Haltung vor Augen. Seit sie SVP-Senatorin in Rom ist, sorgt sie für weniger Kontroversen. Das Frauenthema liegt ihr zwar immer noch am Herzen, doch primär geht es nun um anderes.
Nach der Widerwahl von Sergio Mattarella zum Staatspräsidenten stellte sich Unterberger der Presse. Sie gab Interviews auf Italienisch, einer Südtiroler Journalistin antwortete sie allerdings auf Deutsch – sehr zum Missfallen einiger anwesender Reporter.
Unterberger tat nicht so, als ob sie die Aussagen nicht gehört hat. Ohne ausfallend zu werden, antwortete sie stattdessen auf die nationalistischen Attacken in aller Deutlichkeit – und hat dabei mehr Standhaftigkeit als so mancher Mann bewiesen.
Politik lebt von Signalen. Julia Unterberger hat ein Ausrufezeichen gesetzt. Kompliment.