Team K nimmt A22 unter die Lupe

“Ausweichende Antworten nähren Zweifel an Transparenz und Integrität”

Freitag, 31. Januar 2025 | 17:33 Uhr

Von: mk

Bozen – Das Team K hat mehrere Anfragen an die Regionalregierung zu Transparenz und Management öffentlicher Beteiligungsunternehmen gestellt. Die jüngsten Antworten würden aufhorchen lassen. Besonders aufschlussreich diesbezüglich seien auch die Antworten zur Brennerautobahn AG, erkärt das Team K in einer Presseaussendung.

Eine Anfrage betraf das Verhalten der Vorstandsmitglieder der A22 bezüglich der Einhaltung der Grundsätze der Transparenz und Integrität, wie im Ethikkodex für Unternehmen und per Gesetz vorgesehen. Dabei bemängelten die Abgeordneten des Team K auch das Fehlen klarer und transparenter Daten zu Vergütungen, Prämien und anderen Ausgabenposten des Führungspersonals. Die Offenlegung der Zahlen in diesem Bereich stelle eine grundlegende Verantwortungspflicht der öffentlichen Verwaltung gegenüber der Bevölkerung dar.

Eine weitere Frage befasste sich mit undurchsichtigen steuerrechtlichen Vorgehensweisen im Zusammenhang mit der Hochzeit des Geschäftsführers der A22, Diego Cattoni. „Konkret ging es dabei um fingierte Rechnungen, wie von den Medien kolportiert, um die Handhabung von Spesenrückerstattungen und die Einhaltung des Ethikkodex für Unternehmer. Die Fragesteller wollten wissen, ob und wie Vergütungen und Fahrtspesen für die Führungsriege der Autobanhngesellschaft und deren Tochtergesellschaften durchgeführt werden und ob jemals eine Stellungnahme von der ANAC angefordert worden war, um die Korrektheit der Veröffentlichung der Daten zu bewerten“, erklärt das Team K in einer Aussendung.

Zur ersten Frage erklärte die Regionalregierung, dass gemäß geltendem Recht ein Unternehmen nur für Straftaten verantwortlich sei, die in seinem Interesse oder zu seinem Vorteil begangen würden. Weil die Brennerautobahn über ein Organisations-, Management- und Kontrollmodell verfügt, gebe es keine Verstöße gegen den Ethikkodex des Unternehmens.

„Zur Frage zwei redete sich die Regionalregierung auf die ANAC hinaus. Diese habe bestätigt, dass die Veröffentlichungspflicht nur für Daten im Zusammenhang mit Aktivitäten von öffentlichem Interesse bestehe und die A22 daher keinen Transparenzpflichten unterliege. Darüber hinaus erklärte die Autobahngesellschaft selbst, dass es keine Unregelmäßigkeiten bei den Rückerstattungen festgestellt habe und dass im Buchhaltungssystem keine dem Hotel Lido Palace zuzuordnende Rechnung verbucht worden sei. Bezeichnenderweise vermied es der Vorstand der A22 jedoch, Stellung zu den privaten Angelegenheiten von Geschäftsführer Diego Cattoni zu beziehen“, erklärt das Team K.

Die Bewegung kritisiert: Zu entscheidenden Fragen der Transparenz und des Vertrauens in das Management der Beteiligungsunternehmen nehme die Regionalregierung nicht Stellung. Die Unterlassung, Vorwürfe wie zweifelhafte Rechnungen unabhängig überprüfen zu lassen, stelle eine verpasste Gelegenheit dar, die öffentliche Führung und das Image der Integrität der A22 als Unternehmen zu stärken.

Es sei daher von enormer Wichtigkeit, dass der Regionalrat einschneidende Maßnahmen beschließt, um die vollständige Anwendung des Grundsatzes der Transparenz sicherzustellen. Dazu zähle die Förderung unabhängiger Audits, um die Einhaltung der geltenden Vorschriften zu überprüfen, so das Tam K. „Auch muss eine klare und zeitnahe Veröffentlichung aller relevanten Informationen gewährleistet werden. Der Austausch mit der ANAC muss intensiviert werden um zu garantieren, dass die Transparenzkriterien strikt angewendet werden“, fordert das Team K.

Die Politik und die öffentliche Verwaltung müssten mit Fakten belegen, dass sie das Recht der Bevölkerung auf Information und Beteiligung an der Gestaltung öffentlicher Angelegenheiten in den Mittelpunkt stellen. „Nur durch ein klares Ja zu Transparenz und Ethik kann das Vertrauen in die Institutionen und deren Vertretung wiederhergestellt werden“, so das Team K abschließend.

Bezirk: Bozen

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