Von: mk
Rom – Am heutigen Mittwoch hat der SVP-Kammerabgeordnete Daniel Alfreider als Vorsitzender der Fraktion der Sprachminderheiten zusammen mit dem IsAG (Istituto di Alti Studi in Geopolitica e Scienze Ausiliarie) und der FUEN (Federal Union of European Nationalities) in der Abgeordnetenkammer in Rom eine Tagung zum Thema “Autonomie und Pluralität: Die Herausforderungen für den Pluralismus in Italien und in der Welt” organisiert.
Im Mittelpunkt der Tagung standen die verschiedenen Systeme, die in unterschiedlichen Ländern zum Schutz der Minderheiten angewandt werden. In Anwesenheit der Vizepräsidentin der Abgeordnetenkammer Marina Sereni, Staatssekretär Gianclaudio Bressa, SVP-Senator Karl Zeller und Landesrat Florian Mussner, haben Vertreter aus aller Welt über den Minderheitenschutz in den jeweiligen Ländern referiert: von Indien, Kazakhstan über Russland und Europa, bis Kanada und Qubec.
Dabei wurde von vielen Referenten das “Modell Südtirol” als Musterbeispiel für einen effizienten Minderheitenschutz gepriesen, das der Südtiroler Bevölkerung ermögliche sich stets weiterzuentwickeln.
Daniel Alfreider erklärte in seiner Rede, wie das friedliche Zusammenleben mehrerer Sprachgruppen in Südtirol, das in den Augen der heutigen Generation als selbstverständlich gilt, eine schwierige Entwicklung durchmachen musste. „Wir hatten das Glück weitsichtige Vertreter zu haben, die den Mut aufgewiesen haben unsere Zukunft zu zeichnen. Nur so konnten die Prinzipien des Pariser Vertrages und anschließend des Autonimiestatutes zum Schutz der Südtiroler Minderheiten, auch so gut umgesetzt werden.“ „Durch unser Autonomiestatut sind wir im Stande gewesen, innerhalb Südtirols ein System zu schaffen, in dem sich die Gesellschaft, unabhängig von der Sprachgruppe, entwickeln kann. Das hat auch zu einem friedlichen Zusammenleben mehrerer Sprachen, Kulturen und Traditionen geführt“.
„Südtirol kann als effizientes System angesehen werden, aber es ist schwierig ein solches Modell in einer anderen Realität umzusetzen. Wir können nicht vergessen, dass die Südtiroler nicht als Minderheit geboren wurden, sondern es durch die geschichtlichen Ereignisse geworden sind. Mit diesem Geist hat man sich in Südtirol dafür eingesetzt, die Minderheiten zu schützen aber auch um ein Land nach den Bedürfnissen der ansässigen Bevölkerung zu verwalten“, so Daniel Alfreider weiter. „Nicht die Gesetze alleine schützen die Minderheiten, sondern vielmehr die Möglichkeiten einer Minderheit sich frei entfalten und entwickeln zu können. Und in Südtirol ist das nur durch die Autonomie möglich gewesen.“
„Vor allem heute erleben wir in Europa eine besorgniserregende Entwicklung mit einem Aufschwung von rechtspopulistischen Bewegungen. Diese sehen die Vielfalt und den Mehrwert der Minderheiten oft nicht an, oder versuchen diese sogar zu unterdrücken. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man als Minderheiten zusammenkommt und voneinander lernt. Vor allem jene Minderheiten, die über einen angemessenen Schutz verfügen, sind heute noch mehr gefragt ihre Erfahrung für jene zur Verfügung zu stellen, die die Anerkennung ihrer Rechte noch anstreben müssen. Nur so können wir die Werte zurückgewinnen, welche unsere Vorfahren dazu geführt haben die Zukunft für die Allgemeinheit zu zeichnen“, so Daniel Alfreider abschließend.