Von: mk
Bozen – Der Alpenverein Südtirol und der CAI Alto Adige haben vor einem Monat ein Schreiben an die Südtirol Landesregierung mit der Kritik an der fortlaufenden Genehmigung von Projekten im alpinen Umfeld gerichtet – ein Schreiben das ohne Reaktion blieb. AVS und CAI wenden sich nun in einem offenen Brief an die Medien.
Wörtlich heißt es in dem Brief:
…immer wieder und immer öfter werden Bauprojekte im alpinen Gelände stillschweigend bzw. kommentarlos von der Südtiroler Landesregierung genehmigt. Dafür zuständige Beratungsgremien, wie der Alpinbeirat, die Führungsausschüsse der Naturparke oder gar der wissenschaftliche Beirat des Dolomiten UNESCO Naturerbe werden entweder nicht angehört oder deren Bemerkungen schlichtweg übergangen.
Aus diesem Grunde haben die Alpinen Verbände AVS und CAI den Mitgliedern der Landesregierung an Hand drei konkreter Beispiele ein Schreiben gerichtet, in dem sie ihre Enttäuschung über diese Haltung zum Ausdruck bringen.
Auf unser Schreiben hat die Landesregierung weder reagiert, noch haben wir eine Antwort erhalten. Allein die Landesrätin Maria Hochgruber-Kuenzer hat nach einem Monat zu einer Aussprache geladen, bei der wir unsere Anliegen vortragen konnten. Es erscheint uns sehr bedenklich, dass sich die restlichen Mitglieder der Landesregierung nicht zu dieser Problematik äußern, zumal es nicht nur ein einziges Ressort betrifft.
An schönen Sonntagsreden wird seitens der Landesregierung der Respekt für Natur und Umwelt und für Nachhaltigkeit (siehe Nachhaltigkeitsstrategie) betont und das Ehrenamt hochgelobt. Wenn aber Projekte über alle Beratungsgremien und Verbände hinweg in Nacht- und Nebelaktionen behandelt bzw. genehmigt werden, zeigt sich das wahre Gesicht der Politiker. Es zeigt auch die Respektlosigkeit den Menschen gegenüber, die sich ehrenamtlich für eine Sache einsetzen, wenn man sich nicht einmal die Mühe gibt, deren Anliegen zu beantworten, geschweige denn ernst zu nehmen.
In der Anlage erhalten Sie das Schreiben, das AVS und CAI am 26.07.2021 an die Mitglieder der Landesregierung richteten. Ein ähnliches Schreiben erging auch an die Stiftung des Dolomiten UNESCO Naturerbe. Wir erachten die schwerwiegenden, geplanten Projekte von großem Allgemeininteresse für die Südtiroler Bevölkerung, weshalb wir Sie, geschätzte Medienvertreter, ersuchen, in Ihren Medien über diesen Sachverhalt zu berichten.
Kritisiert werden unter anderem das Projekt zum Neubau der Kölner Hütte, Antersasc und die Genehmigung zum Neubau der Santnerpass Hütte.