Von: luk
Bozen – Der Alpenverein Südtirol (AVS) mahnt eine umweltverträgliche Bewirtschaftung der Bergwiesen in Natura 2000-Gebieten ein und fordert die Politik auf, bestehende Umweltauflagen konsequenter umzusetzen. Besonders kritisiert der AVS das Fehlen eines Nitratregisters und eines geregelten Düngeplans, obwohl diese Maßnahmen gesetzlich vorgeschrieben seien.
Laut AVS-Präsident Georg Simeoni sind gesunde Bergwiesen nicht nur für die Artenvielfalt, sondern auch für sauberes Trinkwasser und gesunde Lebensmittel essenziell. Der hohe Viehbesatz in Südtirol führe jedoch zu einer problematischen Überdüngung der Böden. „Bereits zwei Gülleausbringungen lassen zahlreiche Pflanzen- und Insektenarten verschwinden“, warnt der AVS. Ohne klare Vorgaben zur Gülleausbringung würden vielerorts rein praktische Überlegungen entscheiden, wann gedüngt wird.
Der Alpenverein fordert daher eine wissenschaftlich fundierte Umsetzung des Nitratregisters sowie eine stärkere Orientierung der Fördermittel an Direktzahlungen. Auch technische Lösungen wie die Dehydrierung von Gülle, die in China bereits Standard sei, könnten zu einer umweltfreundlicheren Nutzung beitragen.
„Es geht nicht darum, Bauern zu benachteiligen“, betont der AVS. Vielmehr müsse eine langfristige Lösung gefunden werden, die Umwelt und Landwirtschaft gleichermaßen berücksichtigt. Eine nachhaltige Bewirtschaftung sei im Interesse aller und der kommenden Generationen.
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