Von: APA/dpa/Reuters
Bei einem russischen Raketenangriff auf die zentral-östlich gelegene, ukrainische Millionenstadt Dnipro sind am Dienstag mindestens acht Menschen verletzt worden, darunter ein Baby und ein 17-Jähriger. “Ein Bub im Alter von einem Monat ist in zufriedenstellendem Zustand und wird ambulant behandelt”, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, am Dienstag auf seinem Telegramkanal. Der 17-Jährige musste demnach ins Krankenhaus gebracht werden.
Mehrere Wohnhäuser und Autos seien durch die Explosion und einen anschließenden Brand beschädigt worden, hieß es weiter. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hatte Russland von der seit 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus zwei Raketen vom Typ Iskander und vier Drohnen abgefeuert. Diese seien von der Flugabwehr abgeschossen worden. Laut Lyssak sind die Raketentrümmer allerdings über dem Wohngebiet abgestürzt und verursachten die Schäden.
Russland führt seit mehr als zwei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der regelmäßige Beschuss von Städten und zivilen Objekten – zumeist Anlagen für die Energieversorgung – im Hinterland ist Teil der Kriegsführung. Immer wieder werden dabei auch Zivilisten getötet oder verletzt. Dnipro ist nach Kiew, Charkiw und Odessa die viertgrößte Stadt der Ukraine.
Das britische Verteidigungsministerium berichtete indes von kleineren Erfolgen der Angreifer in der Ostukriane. “Russische Kräfte haben kleinere Gewinne gemacht, im nördlichen Abschnitt dieser Front in Richtung der Dörfer Sokil und Jewheniwka”, teilte das Ministerium am Dienstag mit Blick auf das Kampfgeschehen mit. Wenige Kilometer südlich hätten die Russen vermutlich die Außenbereiche der Siedlung Nowosseliwka Perscha erreicht. “Weiter südlich haben russische Kräfte keine nennenswerten Gewinne gemacht, trotz heftiger Angriffe auf ukrainische Positionen westlich des Dorfs Netajlowe, entlang der Autobahn E50.”
Das Dorf Newelske westlich der Großstadt Donezk sei trotz starker Attacken vermutlich weiter in ukrainischer Hand, hieß es in London weiter. “In der nächsten Woche wird dieser Sektor voraussichtlich weiterhin im Fokus der Operationen stehen, da die russischen Streitkräfte trotz schwerer Verluste versuchen, das Operationstempo aufrechtzuerhalten.”