Von: mk
Bozen – Medienberichte über einen erneuten gefährlichen Zwischenfall in der Talfer bewogen die Stadtviertelräte Rudi Benedikter und Martin Fink von Projekt Bozen zu einer Stellungnahme: Immer wieder würden Menschen in der Bozner Sommerhitze Erfrischung auch außerhalb des Lido, speziell in der Talfer suchen. „Klar, dass dies gefährlich ist und in voller Eigenverantwortung geschieht – und wir raten auch davon ab, insbesondere wegen des unberechenbaren Schwallbetriebes“, erklären Benedikter und Fink. Erst kürzlich musste wieder eine Frau aus dem Fluss gerettet werden.
Vor diesem Hintergrund unterstreichen Benedikter und Fink erneut ihren Vorschlag an den Bozner Stad- und Gemeinderat, einen natürlichen Badesee entlang der Talfer zu errichten.
Bendikter und Fink stützen sich dabei auf den Gemeinderatsbeschluss Nr. 118 vom 23.07.1996: Vor 21 Jahren hat der Bozner Gemeinderat, anlässlich der Überarbeitung des Sportstättenplans, auf Vorschlag von Evi Keifl und Benedikter selbst, der damals noch im Gemeinderat vertreten war, „die Errichtung eines zweiten, öffentlichen naturnahen Schwimmbades auf dem Gemeindegebiet, das ökologischen und modernen städteplanerischen Erfordernissen entspricht“ beschlossen.
Die Begründung im Beschlussantrag lautete: „Die Talfer war früher das natürliche ‚Lido‘ der Bozner. Viele haben in den ruhigen Seitenarmen des Flusses schwimmen gelernt – oder in der Schwimmschule an der Gugl um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Ein Badesee knüpft an diese Tradition an, fügt sich auf natürliche Weise in die Flusslandschaft ein und erhöht den Erholungswert. See und Liegewiese sollen nicht umzäunt werden, sondern frei zugänglich sein. Das Angebot Badesee an dem vorgeschlagenen Standort richtet sich an die gesamte Bevölkerung.“
Da es mittlerweile in Südtirol gar einige gute Beispiele für gelungene Natur-Schwimmbäder oder –badeseen gibt, fordern Fink und Benedikter den Bozner Stadtrat und den Gemeinderat auf, den damaligen Beschluss – gemäß den heutigen Erfahrungswerten und technischen Kriterien – umzusetzen.