Von: mk
Gais – Mit Verordnung des Landeshauptmannes vom 9. Juni können Naturbadeteiche wieder öffnen. Das gilt theoretisch auch für die „Baggalocke“ in Gais. Doch diese bleibt heuer geschlossen – und das stößt auf Unverständnis bei der Bevölkerung.
„Die Baggalocke kann man nicht mit dem Issinger Weiher gleichsetzen“, betont Bürgermeister Christian Gartner. „Der Betreiber – und das ist der Tourismusverein Bruneck – ist unter den gegebenen Umständen außerstande die geltenden Vorschriften umzusetzen und für deren Einhaltung zu sorgen“, sagt Gartner.
In betreibergeführten Naturbadeteichen gilt ein Mindestabstand von einem Meter und die 1/10 Regel, d.h. die maximale Personenanzahl, die sich gleichzeitig im Wasser des Naturbadeteiches aufhalten darf, beträgt ein Mensch auf zehn Quadratmeter. „Die Baggalocke ist nicht umzäunt. Ein kontrollierter Zugang ist deshalb nicht möglich. Bei schönem Wetter sind in den letzten Jahren oft bis zu 800 Personen gezählt worden und das wäre heuer sicherlich auch so. Dies insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass in allen Schwimmbädern und Badeteichen strenge Zugangsregeln gelten und somit nur eine beschränkte Personenanzahl Eintritt finden werden“, so Gartner. Den Andrang auf die „Baggalocke“ als weitum einzige vollkommen kostenlose Bademöglichkeit könne man sich bildlich ausmalen.
„Unvorstellbar, wenn da ein positiver Fall auftreten würde, dann müsste ganz Gais in Quarantäne.“ Die Gemeindeverwaltung, allen voran Vizebürgermeister Alex Dariz habe sich in den letzten Jahren immer dafür stark gemacht, dass die Baggalocke in der gewohnten Form frei zugänglich und ein uneingeschränktes Badevergnügen möglich ist und dafür auch keine Kosten und Mühen gescheut.
„Das Coronavirus macht uns aber heuer leider einen Strich durch die Rechnung“, sagt Gartner, „ich wünschte, wir könnten öffnen, aber das wäre heuer unverantwortlich.“ Als Ausgleich hat die Gemeindeverwaltung mit dem Betreiber des Freibades Bruneck für den heurigen Sommer eine Vereinbarung getroffen, die es den Gaisinger Gemeindebürgern ermöglicht, das Freischwimmbad Bruneck zu einem 50 Prozent reduzierten Eintrittspreis zu nutzen.
„Auch wenn diese Maßnahme die Schließung der „Baggalocke“ nicht vollständig ausgleicht, so war es uns wichtig, für unsere Mitbürger eine Alternative zu einem familienfreundlichen Preis zu schaffen“, betont Bürgermeister Gartner abschließend.