Von: mk
Bozen/Mals – Das grenzüberschreitende Bahnangebot wurde in den vergangenen Jahren gut genutzt. Daher hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Alfreider entschieden, das Angebot zu verlängern. Die Verkehrsbetriebe von Südtirol, Tirol und dem Trentino arbeiten seit Jahren gemeinsam daran, den öffentlichen Personenverkehr, insbesondere auf der Schiene und grenzüberschreitend zu verbessern und attraktiv zu gestalten.
Die zuständigen Fachabteilungen für Verkehrsplanung Südtirols und Tirols haben bereits grenzüberschreitende Eisenbahnverbindungen für den Zeitraum vom 15. Dezember 2019 bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 genehmigt und eingerichtet. Diese umfassen tägliche Tagesrandverbindungen zwischen Bozen und Innsbruck (Bozen Abfahrt um 7.31 Uhr und 20.31 Uhr – Innsbruck Abfahrt um 6.22 Uhr und 21.03 Uhr) sowie eine Verbindung zwischen Franzensfeste und Lienz im Stundentakt.
Franzensfeste-Lienz im Stundentakt
“Der grenzüberschreitende Bahnverkehr in der Euregio ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die öffentliche Mobilität keine Grenzen kennt. Gemeinsam mit unseren Partnern in Tirol und dem Trentino arbeiten wir daran, das Angebot stetig zu verbessern und auszubauen“, unterstreicht Landesrat Daniel Alfreider.
Um eine regelmäßige Verbindung von Bozen nach Innsbruck ohne Umsteigen am Brenner sowie einen regelmäßigen durchgehenden Taktverkehr von Lienz nach Franzensfeste ermöglichen zu können, benötigt es die Verfügbarkeit von Fahrzeugen, die für das österreichische und italienische Stromsystem geeignet sind. Zusätzlich sollen gemeinsame, einheitliche und attraktive Tarifangebote für den grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr entwickelt werden.
Attraktive Tarifangebote im grenzübergreifenden Bahnverkehr
Um den Ausbau des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs ins Bundesland Tirol weiter zu verbessern, wurde mit Ausschreibungen für den Ankauf neuer Zuggarnituren und technischen Anpassungen der bestehenden Zugflotte begonnen. Alfreider zeigt sich über die bereits in Umsetzung befindlichen nächsten Schritte zufrieden. “Nach Abschluss der Elektrifizierung der Vinschger Bahn und der Inbetriebnahme der neuen Zuggarnituren wird künftig auch eine Durchbindung von Mals bis Innsbruck ermöglicht werden.”
Zur Sicherstellung der bestehenden grenzüberschreitenden Verkehrsleistungen haben das Land Südtirol und der Verkehrsverbund Tirol VVT gemeinsam mit den betroffenen Verkehrsunternehmen Kooperations- und Zuschussverträge abgeschlossen. Diese Vereinbarungen wurden nun unter Berücksichtigung des erfolgreichen Betriebs der vergangenen Jahre um ein weiteres Jahr bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 verlängert.
Für den Zeitraum dieser Verlängerung stellt das Land Südtirol die notwendigen Mehrstromzüge des Typs Flirt für die Verbindung Franzensfeste-Innichen-Lienz zur Verfügung. Die Kosten für die Zugverbindungen werden gemäß der Grundsatzvereinbarung vom 10. Oktober 2013 zwischen dem Land Südtirol und dem Land Tirol aufgeteilt.
VVT übernimmt Anbindung bis Innichen
In einem weiteren Schritt wurde die VVT mit der Umsetzung der Verkehrsleistung zwischen Innichen und der Staatsgrenze beauftragt. Das Land Südtirol übernimmt dabei die Abdeckung der auftretenden Kosten durch eine entsprechende, nicht umsatzsteuerpflichtige Bezuschussung. Die genauen Beträge werden gemäß einer Berechnungstabelle und unter Berücksichtigung der Indexierung gemäß der Kostensteigerungsregelung im Eisenbahnverkehrsdienstvertrag festgelegt. Dazu wurde heute die Zwickbindung von 1,1 Millionen Euro für die Vergütung der Dienste von der Landesregierung genehmigt.
“Wir freuen uns über die erfolgreiche Zusammenarbeit und setzen uns gemeinsam mit unseren Partnern in Tirol und dem Trentino weiterhin für eine nachhaltige und verbesserte grenzüberschreitende Mobilität in der Euregio ein”, resümiert Alfreider.
Müstair-Mals: Ja zu Abkommen für grenzübergreifenden Linienverkehr
Die grenzüberschreitende Direktverbindung der Linie 273 von Mals nach Landeck wird ab kommendem 10. Dezember 2023 bis vorerst 8. April 2026 auf der Grundlage einer Vereinbarung aus dem vergangenen Juli neu organisiert. Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 wird die Linie 273 Mals-Nauders-Martina nicht mehr vom Land Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Kanton Graubünden beauftragt. Stattdessen übernimmt der Verkehrsverbund Tirol (VVT) die Verantwortung mit dem Streckenverlauf Landeck–Mals. Die Linie 273 ist somit nicht mehr Teil der aktuellen Vereinbarung.
Heute hat die Landesregierung den Kooperations- und Zuschussvertrag mit dem VVT für den grenzüberschreitenden öffentlichen Liniendienst zwischen Müstair-Mals genehmigt und den für Mobilität zuständigen Abteilungsdirektor Martin Vallazza zur Unterzeichnung ermächtigt. “Neben der Verbindung nach Landeck durch den neuen Direktbus ist vor allem auch die Verbindung in die Schweiz für viele Grenzpendler und Pendlerinnen im Vinschgau von großer Bedeutung”, erklärt Landesrat Daniel Alfreider. “Daher haben wir uns gemeinsam mit dem Kanton Graubünden für die Weiterführung der Linienverbindung Müstair-Mals eingesetzt.”
Müstair-Mals: 387.400 Euro zweckgebunden
In Übereinstimmung mit der strategischen Planung für den Nahverkehr beabsichtigt das Land
Südtirol, die Linienverbindung auf der Strecke Müstair-Mals (Linie 811) in Zusammenarbeit mit dem Department für Infrastruktur, Energie und Mobilität des Kantons Graubünden bis Dezember 2024 weiterzuführen. Die “PostAuto AG” führt im Auftrag des Kantons Graubünden den Linienverkehrsdienst zwischen Zernez und Mals. Die Vergütung für den zu finanzierenden Streckenabschnitt beträgt 2,60 Euro je Kilometer. Der Dienst wird demnach in diesem einjährigen Zeitraum 387.400 Euro kosten. Der Betrag wurde heute von der Landesregierung zweckgebunden und wird nach entsprechender Belegung der bezahlten Rechnungen dem Department für Infrastruktur, Energie und Mobilität Graubünden zur Mitfinanzierung des Dienstes erstattet werden.
“Das Land Südtirol bekräftigt damit sein Engagement für einen effizienten und nachhaltigen grenzüberschreitenden Personenverkehr und unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit mit benachbarten Regionen und Partnern”, betont Landesrat Alfreider.