Von: mk
Bozen/Bruneck – “Auch in Bruneck wie bereits in manch anderen Gemeinden bildeten sich heute aufgrund der Basisarztwahl lange Menschenschlangen. Dieses Arztwahlsystem und die Informationspolitik des Sanitätsbetriebes ist rundweg überholt und irreführend”, so der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder.
“Bei mir hat sich eine Reihe von Bürgern gemeldet – mit Fotos von den Menschenschlangen. Die Bürger haben auch ihrer Verärgerung Luft gemacht. Eine hochschwangere Frau zum Beispiel hat sich gemeldet mit der nachvollziehbaren Aussage, dass sie es nicht schaffen würde, stundenlang anzustehen. Es könne doch nicht sein, dass dieses Arztwahlsystem darauf ausgelegt ist, dass man sich um 4.00 Uhr in der Früh vor die Türen des Sanitätssprengels stellen müsse, um noch einen Hausarzt wählen zu können”, zitiert Pöder aus erhaltenen Beschwerdemitteilungen von Bürgern.
“Bürger haben das Gefühl, sie müssten sich bei der erforderlichen Basisarztwahl bereits in aller Hergottsfrüh anstellen, um nicht ohne Basisarzt zu bleiben. In Bruneck standen bereits ab 4.00 Uhr Menschen vor der entsprechenden Sprengelstelle an, um einen neuen Hausarzt zu wählen. Die nachträgliche Auskunft der zuständigen Stellen, dass niemand Angst haben müsste, ohne Hausarzt zu bleiben, sind im Nachhinein wenig hilfreich. Die Menschenschlangen verdeutlichen ein tiefes Misstrauen gegenüber dem Sanitätsbetrieb”, so Pöder.
Die Art der Hausarztwahl, der von der Bevölkerung befürchtete Hausärztemangel und auch die Informationen für die Bürger würden für Verwirrung und Verunsicherung sorgen. Dieses System der Ärztewahl sei zu überdenken, erklärt die BürgerUnion. Auch die die Fünf-Sterne-Bewegung, die Freiheitlichen und die Süd-Tiroler Freiheit kritisierten die Zustände bei der Hausarztwahl.