Von: mk
Branzoll/Trient – Die Länder Südtirol und Trentino bündeln ihre Kräfte für die die Planung und Finanzierung der Zulaufstrecke des Brennerbasistunnels (BBT) zwischen Branzoll und Trient. Landeshauptmann Arno Kompatscher und sein Trentiner Amtskollege Maurizio Fugatti haben sich kürzlich mit den BBT-Aufsichtsräten Martin Ausserdorfer und Raffaele De Col getroffen, um sich abzustimmen.
Planung der Zulaufstrecke gemeinsam voranbringen
“Wir sehen jetzt eine Möglichkeit, dass RFI auch die Planungen im Unterland angeht, vor allem, weil die Arbeiten für das Baulos 1 der BBT-Zulaufstrecken zwischen Franzensfeste und Waidbruck in Kürze beginnen; die Planung der Bahnumfahrung Bozen läuft und der Bau der Umfahrung Trient vor der Genehmigung steht, und zwar inklusive Finanzierung über den Wiederaufbaufonds PNRR”, sagt Landeshauptmann Kompatscher. Deshalb werde der Austausch mit dem Trentino verstärkt, damit man beim Infrastrukturministerium in Rom und beim italienischen Schienennetzbetreiber RFI gemeinsam für die Zulaufstrecke eintreten könne, so Kompatscher.
Ausbau der Bahnlinie wegen Anstieg des Güterverkehrs notwendig
Auch die letzthin erschienenen Ergebnisse der trilateralen Studien der Brenner Corridor Platform (BCP) zeigen, dass in puncto Schienenkapazität ein viergleisiger Ausbau der Bahnlinie dringend notwendig ist. Inzwischen liegen auch die bisher fehlenden aktualisierten Daten zur Bahn vor. Diese prognostizieren für die nächsten Jahre einen starken Anstieg des Güterverkehrs im Brennerkorridor und damit ebenfalls die Notwendigen viergleisigen Ausbau zwischen München und Verona. “Um den weiteren Planungsprozess zu starten, wird nun von Amts wegen von der Landesabteilung Raumordnung diese Variante in die Bauleitpläne der einzelnen Projektgemeinden eingetragen”, sagt Landeshauptmann Kompatscher.
Bürgerbeteiligung zu bevorzugter Trassenvariante
Die BBT-Zulaufstrecke im Unterland knüpft bei Branzoll im Norden an die Umfahrung Bozen an und führt orografisch links der Etsch nach Süden bis zur Landesgrenze bei Salurn. Dort soll das Baulos Südtiroler Unterland an das Baulos 3, nämlich die Umfahrung Trient anschließen.
Laut Ausserdorfer wurden bereits 2009 bei einer Machbarkeitsstudie fünf Trassenvarianten untersucht. Die bevorzugte Variante verlaufe großteils orografisch links der Etsch im Berg, mit teilweiser offener Strecke (mit Anknüpfung an Branzoll, Auer und Neumarkt). “Diese Variante ist auch bereits sehr detailliert ausgearbeitet – bei einem Beteiligungsprozess mit den betroffenen Gemeinden, werden jedoch noch lokale Bedürfnisse ins Projekt einfließen“, sagt Ausserdorfer. Diese Vorgehensweise habe beginnend bei den Planungen zum Bau des Brennerbasistunnels über das Baulos 1 zwischen Franzensfeste und Waidbruck stets sehr gut funktioniert und werde deshalb auch für die beiden Projekte “Umfahrung Bozen” und “Südtiroler Unterland” angewandt, erklärt Ausserdorfer.