Von: mk
Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit warnt vor einer Initiative von Fratelli d’Italia-Senator Roberto Menia. Er will mittels Verfassungsänderung alle Bürger dazu verpflichten, die italienische Sprache zu beherrschen. Dies sei ein gezielter Angriff auf die ethnischen Minderheiten und zeige klar auf, worum es der Partei rund um Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wirklich gehe, erklärt die Bewegung. „Italienischkenntnisse sollen zur gesetzlichen Verpflichtung werden. Bei jeder Polizeikontrolle werden sich die Südtiroler dann sagen lassen müssen, dass sie gesetzlich verpflichtet seien, Italienisch zu können. Der Faschismus lässt grüßen“, kritisiert die Süd-Tiroler Freiheit
Die Bewegung verurteilt diese „nationalistische Initiative“ aufs Schärfste und fordert die Südtiroler Vertreter in Rom auf, entschieden dagegen vorzugehen.
„Die Kenntnis von Sprachen ist grundsätzlich immer eine Bereicherung, einer sprachlichen Minderheit eine Staatssprache aber gesetzlich aufzuzwingen, ist übelster Nationalismus“, erklärt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll. Im Gesetzentwurf, mit dem der Fratelli d’Italia-Senator die verpflichtenden Italienischkenntnisse einführen will, werde Südtirol sogar ausdrücklich als Negativbeispiel dargestellt. Die deutsche Sprache in Südtirol werde als Gefahr abgestempelt, und es werde so getan, als ob durch die historisch gewachsenen deutschen Ortsnamen das Italienische immer weiter zurückgedrängt und letztendlich ausgelöscht würde. „Eine Frechheit!“, betont Knoll.
Menia verliere kein Wort darüber, dass gesetzlich ausschließlich nur die italienischen (meist frei erfunden) Ortsnamen gültig sind. Auch schweige er darüber, dass das Italienische, nicht nur in staatsnahen Institutionen, sondern auch in Landeseinrichtungen (Post, INPS, Gesundheitswesen, Baustellen-Beschilderung) überall im Vormarsch sei. „Jeder, der in Südtirol lebt und mit diesen Institutionen zu tun hat, kann dies bestätigen und somit feststellen, dass die Entwicklung genau umgekehrt ist, als vom Fratelli d’Italia-Senator dargestellt“, zeigt der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, auf. Er fügt hinzu: „Das, was Fratelli d’Italia hier macht, ist das Narrativ zu verbreiten, dass auf italienischem Boden nur Italienisch gelten darf.“ „Qui si parla italiano!“ sei nicht umsonst ein Wahlspruch der Faschisten gewesen, der überall in Südtirol angebracht worden sei.
„Sollte die genannte Gesetzesinitiative tatsächlich angenommen werden, wird die rechtliche Gleichstellung der deutschen Sprache in Südtirol damit untergraben“, erklärt die Bewegung. Die Süd-Tiroler Freiheit warnt daher die Südtiroler Vertreter in Rom eindringlich vor den Gefahren dieser Initiative, weil sie letztlich der Autonomie den Boden entziehe.