Von: mho
Bozen – Der Bozner Stadtviertelrat und ehemaliger Tram-Referent des Bozner Gemeinderates Rudi Benedikter bezeichnet in einer Stellungnahme die Bahnprojekte der SAD zwar als „hochinteressant“, doch an Stelle einer utopischen Dolomitenbahn (für 1,6 Milliarden Euro) solle endlich die verkehrsstrategisch vorrangige und viel nützlichere Überetscherbahn realisiert werden, welche nach Angaben der SAD nur rund 200 Millionen Euro kosten würde.
Die politischen Grundlagen für eine Schnellbahn/Tram vom Zentrum Bozens bis Kaltern seien seit März 1998 gelegt, als der damalige Bozner Gemeinderat seine „Machbarkeitsstudie Tram 2000“ genehmigte. Später, am 7. August 2007, hat der Bozner Stadtrat den „Grundsatzbeschluss für eine schienengebundene Schnellverbindung zwischen dem Überetsch und Bozen“ gefasst – und damit den analogen Beschluss der Gemeinderäte von Eppan und Kaltern (Nr. 102 vom 18. Juni 2006) abgerundet.
Darauf folgten die weiteren Machbarkeitsstudien Professor Hüsler (2007) und Professor Knoflacher (2008), die Eintragungen in den Bozner Verkehrsplan (2008); den Mobilitätsplan und den Masterplan (2010). Nicht zuletzt – und trotz konkretem Vorrang für den so genannten Metrobus – hatte der Gemeinderat Bozen auf Benedikters Vorschlag hin 2010 beschlossen, die Planungskosten der Tram durch SEL-Umwelt-Ausgleichzahlungen quer zu finanzieren.
„Tja, vielleicht wird es diesmal, und aus der ‘Tram2000’ eine Tram 2020“, hofft Benedikter als Mitglied des Vereins „Freunde der Überetscherbahn“ abschließend.