Von: luk
Bozen – Der Grünen-Gemeinderat und Vorsitzende der Wirtschaftskommission, Rudi Benedikter, hat in einer Stellungnahme schwere Vorwürfe im Zusammenhang mit der Stadtentwicklung Bozens erhoben. Er spricht von einer „begründeten Vermutung“, dass eine Gruppe skrupelloser Unternehmer mit unlauteren und möglicherweise illegalen Methoden zentrale Entwicklungsprojekte der Stadt beeinflusst habe. Die mutmaßlichen Vergehen umfassen laut Staatsanwaltschaft bekanntlich Korruption, Erpressung, Betrug, Amtsmissbrauch und die Bildung einer kriminellen Vereinigung.
Benedikter verweist auf mehrere umstrittene Großprojekte der letzten zehn Jahre, darunter den Waltherpark, das „Viva Virgolo“-Projekt mit dem Ötzi-Museum, das Vorhaben „Gries Village“ sowie die geplante Flugplatzverlängerung. Nach Angaben Benedikters sollen Investoren wie René Benko und dessen Statthalter Hager bereits weitere „Filetstücke“ im Stadtgebiet im Visier haben – darunter das Quartiere Roma, das aktuelle Ötzi-Museum, Grundstücke in den Grieser Auen und den sogenannten „Lagedergrund“ an der Guntschnastraße.
Benedikter erinnert im Bozner Gemeinderat an eine Entscheidung des Gemeinderates vom 23. Juli 2015, der das Benko-Projekt Waltherpark ablehnte. Dieses Nein sei jedoch durch einen „illegalen Willkürakt“ missachtet worden, was den Investoren Tür und Tor in Bozen geöffnet habe. Benedikter kritisiert, dass dies mit dem fragwürdigen Argument des „öffentlichen Interesses“ gerechtfertigt worden sei. Die Stadt habe sich finanziell abhängig gemacht, anstatt nachhaltige Alternativen zu prüfen.
Der Grünen-Gemeinderat betonte, dass seine Fraktion von Anfang an vor den Risiken gewarnt habe, “die Stadtplanung in die Hände einzelner Oligarchen zu legen.” Trotz politischer und juristischer Bemühungen habe man bislang wenig Gehör gefunden. Benedikter sieht sich jedoch durch die jüngsten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bestätigt.
Die Vorwürfe stehen im Raum, und Benedikter betont die Unschuldsvermutung. Gleichzeitig fordert er eine umfassende Aufklärung und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Stadtentwicklung.
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