Von: mk
Kiew – Anton Gerashchenko, ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, warnt davor, den Krieg in der Ukraine und das Geschehen an der Front allzu pessimistisch zu bewerten. Auch wenn die Lage in der Tat schwierig sei, brauche es einen globalen Blickwinkel, erklärt er.
“Die Ukraine schwächt das russische Kampfpotenzial für jeden möglichen künftigen Konflikt erheblich. Russland erleidet enorme Verluste, sowohl was die Soldaten als auch was die Waffen angeht”, schreibt Gerashchenko auf dem Nachrichtendienst X, vormals Twitter. Diese Schwächung sei sehr kosteneffizient: Die ukrainischen Streitkräfte würden dies für einen Bruchteil des NATO-Budgets tun.
Gleichzeitigt gibt es dafür eine Gegenleistung. “Der Westen bekommt eine starke, kampferprobte und NATO-standardisierte Armee an seiner Ostflanke: die ukrainische Armee.”
Finnland und Schweden seien im Verlauf des Krieges der NATO beigetreten bzw. es gebe eine deutliche Annäherung. Der Ukraine sei es gelungen, Getreidetransporte im Schwarzen Meer zu garantieren, und sie habe dafür gesorgt, dass sich die russische Schwarzmeerflotte „auf der vorübergehend besetzten Krim sehr unsicher fühlt“.
Die Ukraine habe außerdem dazu beigetragen, dass Europa seine Öl- und Gaslieferungen diversifiziert und so die Abhängigkeit von Russland verringert.
Gleichzeitig räumt Gerashchenko ein, dass “große Herausforderungen und Prüfungen vor uns liegen”. Trotz allem betont er: “Wir müssen vereint bleiben, aus unseren Erfolgen und Fehlern lernen, stark bleiben und Vertrauen haben.”