Schwangerschaftsabbruch: Unterberger kritisiert Meloni

„Beratungsstellen werden zu ideologischen Schlachtfeldern“

Mittwoch, 17. April 2024 | 17:54 Uhr

Von: mk

Rom – Dass das neue PNRR Dekret der Regierung in Rom Mitglieder der Bewegung für das Leben in Beratungsstellen zum Schwangerschaftsabbrucherlaubt, wird von SVP-Senatorin Julia Unterberger scharf kritisiert.

„Mit dieser Regelung werden Abtreibungsgegnerinnen und -gegner in Beratungsstellen integriert, die dann Frauen von einem Abbruch abraten und in ihnen Schuldgefühle erzeugen. So werden die Beratungsstellen von sozial-gesundheitlichen Einrichtungen zu ideologischen Schlachtfeldern. Alles, wie immer, auf Kosten der Frauen“, erklärt die Präsidentin der Autonomiegruppe im Senat in einer Mitteilung.

Schon heute seien Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen wollen, vor allem in den von rechten Parteien verwalteten Regionen, einer wahren Tortur ausgesetzt. Aufgrund der wenigen verfügbaren Einrichtungen und der großen Zahl von Ärzten die aus Gewissensgründen einen Eingriff ablehnen, seien viele Frauen gezwungen, in andere Regionen oder gar ins Ausland zu gehen.

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte zu Beginn der Legislaturperiode wiederholt erklärt, dass sie das Gesetz Nr. 194 über das Recht auf Schwangerschaftsabbruch niemals abändern werde. Dies sei jedoch nur auf formaler Ebene zutreffen. „In Wirklichkeit zielt sie mit dieser Änderung darauf ab, die Anwendung des Gesetzes noch schwieriger zu machen und die Frauen unter Druck zu setzen. Diese Aushöhlung des Gesetzes steht in krassem Gegensatz zur historischen Abstimmung, mit der das Europäische Parlament vor wenigen Tagen vorgeschlagen hat, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in die EU-Grundrechtecharta aufzunehmen“, betont Unterberger.

Bezirk: Bozen