Brigitte Foppa kandidiert für die EU-Wahlen

„Bereit für ein neues Projekt“

Freitag, 12. April 2024 | 11:39 Uhr

Von: mk

Bozen – Am Freitag haben die Grünen ihre Kandidatin für die Europawahlen im Juni vorgestellt. Sie schicken die Fraktionsvorsitzende im Landtag, Brigitte Foppa, ins Rennen. Foppa wird am 9. Juni im Bündnis Alleanza Verdi-Sinistra antreten.

Es sei für die Grünen ein durchaus emotionaler Moment, hieß es bei der Vorstellung ihrer Kandidatin im Alexander-Langer-Saal in Bozen. Erstmals nach 15 Jahren bestehe wieder eine realistische Chance (nach Alexander Langer, Reinhold Messner und Sepp Kusstatscher) eine Südtiroler Grüne nach Brüssel zu schicken. „Als Bestgewählte und Aushängeschild der Grünen in Südtirol schicken wir mit Brigitte die Beste ins Rennen“, meinte Co Vorsitzender Luca Bertolini bei der Eröffnung der Pressenkonferenz.

Brigitte Foppa erklärte die Entstehungsgeschichte dieser Kandidatur: „Ich selbst habe lange Zeit gedacht, es wäre besser, jemand anderes solle kandidieren. Mein Name wurde sowohl intern als auch extern immer wieder genannt, sodass meine Partei und ich zu folgendem Schluss kamen: Ich werde kandidieren! Mein Credo war immer schon, dass es Politik und die eigene Partei zu hegen gilt wie einen Garten. Ich bin stolz auf unseren großartigen politischen Nachwuchs. Die neue Generation der Grünen Südtirols ist bereit, die Verantwortung zu übernehmen. Und ich bin bereit, für ein neues Projekt.“

Ihre Verwurzelung sei in Südtirol, ihre Heimat sei Europa, erklärte Brigitte Foppa, und ließ die wichtigsten Etappen ihres eigenen biografischen und politischen Bezugs zur EU Revue passieren.

Ausgangspunkt für Grüne Europapolitik sei das Bekenntnis zur EU als Kultur- und Wirtschaftsraum, zur EU als Friedensprojekt. „Die EU ist ein großes Gebilde, dessen Fundamente wir schützen müssen. Die Verwundbarkeit Europas ist uns in den letzten Jahren dramatisch vor Augen geführt worden; auch die vielfältigen Abhängigkeiten und Widersprüche. Europa ist der Ausgangspunkt für notwendige Lösungen. So kann etwa eine Krise vom Ausmaß der Klimakatastrophe nur überstaatlich angegangen werden“, erklärte Foppa.

Über die politischen Ziele sagte die Kandidatin: „Wir sind als Südtiroler Grüne Teil einer gesamteuropäischen Strategie der Europäischen Grünen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Wiedergewählte aus Italien im EU-Parlament zu haben. Die Kampagne der Europäischen Grünen hat das Motto ‚Courage‘, und darin finden wir uns wieder. Wir haben den Mut, anzutreten. Wir haben den Mut ein Mandat im Europaparlament anzustreben. Wir glauben, dass Südtirol es verdient, mehr als nur eine Vertretung in Brüssel zu haben. Wir wollen 100 Prozent der Südtirolerinnen und Südtiroler vertreten: Stadt und Land, Mann und Frau, Jung und Alt; es täte gut, mehrstimmig in Brüssel vertreten zu sein, und es täte gut, mehrstimmig aus Brüssel zu berichten. Meine Aufgabe sehe ich darin, auch in diesem Wahlkampf”.

Die Landtagsabgeordneten Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler bekräftigten die Entscheidung ihrer Kollegin und sicherten zu: „Diese Kandidatur ist eine Teamleistung, genau wie unsere Arbeit im Landtag. Eine Brücke zu Europa bietet eine enorme Chance auch für unsere Arbeit im Landtag und in den Gemeinden. Die europäische Perspektive ist für unsere politische Arbeit von zentraler Bedeutung.“

Luca Di Biasio von Sinistra Italiana bestätigte seinerseits das Bündnis: „Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Sinistra Italiana und den Grünen gründet auf Solidarität und Respekt und hat sich bei den letzten Parlamentswahlen und dann auch bei der Landtagswahl bewährt.“

Co-Vorsitzende Elide Mussner schloss die Pressekonferenz mit dem Aufruf: „Bei den Europawahlen Grün zu wählen ist eine Investition in ein weltoffenes, inklusives und lebenswertes Europa. Nur gemeinsam können wir das schaffen.“

Bezirk: Bozen