Von: mk
Meran – Der Schützenbezirk Burggrafenamt-Passeier wollte anlässlich des Besuchs der Staatspräsidenten der Republiken Österreich und Italien in Meran mit einer Aktion ein Zeichen setzen.
Einer alten Tiroler Tradition folgend wurden Bergfeuer in der Nacht vom 10. auf den 11. Juni entzündet. Zwei Flammenschriften oberhalb von Riffian und Schenna vermittelten eine klare Botschaft an die beiden Präsidenten: Die Schützen und Marketenderinnen aus dem Burggrafenamt, aus dem Passeiertal und aus dem Ultental wollen die Freiheit vom italienischen Staat und den Freistaat für Südtirol in einem Europa der Regionen.
„Wir wissen nicht, ob diese Botschaft die beiden Präsidenten erreicht hat oder je erreichen wird, jedenfalls sind wir froh, dass wir bei diesem „Staatsempfang“ nicht dabei waren, weil der tatsächliche Ablauf nun offenkundig dargelegt hat, wer bei diesem Empfang das Sagen gehabt hat. Die Tatsache, dass unsere Tiroler Landeshymne nicht angestimmt wurde, bringt jetzt den Herrn Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher in arge Erklärungsnöte. Welche Hymne galt nun dem Gastgeber und welche dem Gast. Und welche Staatskanzlei hat sich gegen das Abspielen der Tiroler Landeshymne ausgesprochen? Und wäre es beim Landesüblichen Empfang mit uns Schützen dann genauso abgelaufen, dass wir auf unsere Tiroler Landeshymne hätten verzichten und als gastgebende Ehrenformation die italienische Hymne als die unsere hätten anerkennen müssen?“, fragt der Bezirksmajor-Stellvertreter Stefan Gutweniger in einer Aussendung.
Die Südtiroler Schützen blieben dem Besuch wie angekündigt fern und es gab keinen Landesüblichen Empfang – aus Protest gegen das Abspielen der italienischen Hymne. Diese wurde dann auch im Kursaal abgespielt – neben der österreichischen Nationalhymne und der Europahymne – gesungen vom Landesjugendchor und begleitet vom Landesjugendblasorchester.