Von: mk
Meran – Jedes Jahr treffen sich Schülerinnen und Schüler aus sieben Ländern des Alpenraums – Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, Slowenien und der Schweiz – im Jugendparlament der Alpenkonvention (YPAC), um gesellschaftspolitische Themen zu diskutieren und eigene Resolutionen dazu zu verfassen.
Dieses Jahr tagte das Parlament vom 10. bis 14. März in Rosenheim und einigte sich auf Vorschläge zum Thema „Nachhaltiges Leben in den Alpen“. Die vier Unterthemen waren: Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen, verantwortungsvoller Konsum und Produktion, Reduzierung der Ungleichheiten und Leben an Land. Südtirol wurde von Schülern und Schülerinnen der Marie-Curie-Mittelschule für Tourismus und Biotechnologie in Meran vertreten, einer Schule, die seit der ersten Ausgabe vor 19 Jahren an der Veranstaltung teilnimmt.
Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden heute im Sitzungssaal vom Präsidenten des Landtages begrüßt, der betonte, dass YPAC ein Ort sei, um sich demokratisch-parlamentarisch zu engagieren, was in Zeiten der Krise der Demokratie besonders wichtig sei, auch um politische Prozesse zu verstehen, sich zu vernetzen und sich mit verschiedenen Themen zu beschäftigen. Der Landeshauptmann bedankte sich nicht nur bei den jungen Frauen und Männern, sondern auch bei der Schulleitung und den Lehrkräften, die das Projekt begleitet haben, und betonte, wie wichtig es ist, sich mit der Lebensqualität auf diesem Planeten zu befassen, indem man versucht, Dinge zu verändern: Die erarbeiteten Resolutionen sind das Ergebnis eines aktiven Engagements und ein Appell an die Entscheidungsträger.
Anschließend berichteten die Jugendlichen heute Nachmittag über ihre Erfahrung in Rosenheim und stellten drei der verabschiedeten Resolutionen vor: Sustainabees, das Bestäuberhäuschen auf Biohöfen vorsieht, die Integration der Imkerei in die Biozertifizierung, die Vernetzung von Bio-Imkern und -Landwirten sowie Programme zum Schutz von Bestäubern, Ein Zuhause, nicht nur ein Reiseziel, ein Vorschlag, der eine Einwohnerkarte mit Ermäßigungen für öffentlichen Nahverkehr, Parken und Museen vorsieht, um die Auswirkungen des Übertourismus zu reduzieren, Smart Drops – Nachhaltige Bewässerung, das eine Tröpfchenbewässerung zur Wassereinsparung von 60 Prozent vorsieht, eine direkte Wasserzufuhr zu den Pflanzenwurzeln zur Verbesserung der Effizienz, die Unterstützung der Südtiroler Landwirte und die Förderung einer groß angelegten Einführung des Projekts zu Sensibilisierungszwecken. Die Präsentation der Projekte erfolgte durch die Schülerinnen und Schüler Alicia Streitberger, Giulio Falaha, Laura Peintner, Paula Rainer, Erza Sinani, Lara Ambach, Jana Raffeiner und Julia Tröger, die auch über die durchgeführte Medienarbeit in Form von Artikeln, Interviews und Social-Media-Beiträgen berichteten.
Ihre Botschaft: “Jedes Jahr pilgern wir zum Landtag – wie die Gläubigen oder wie Sie, verehrte Politiker, nach Rom – mit einem klaren Ziel: etwas zu bewegen. Unsere Ideen sind keine leeren Phrasen, sondern konkrete Vorschläge für eine bessere Zukunft. Wir sind die Katalysatoren, die Bewegung in die Politik bringen. Aber Sie sind es, die jetzt die Weichen stellen und den Wandel umsetzen können. Gestalten wir doch gemeinsam, engagiert und zukunftsorientiert, die Zukunft und die Gegenwart”.
Die Jungparlamentarier übergaben schließlich ihre Resolutionen dem Landtagspräsidenten und antworteten auf Fragen aus den Reihen der Abgeordneten und der Landesregierung. Zu den Themen gehörten der Online-Handel, die wirksame Umsetzung früherer Vorschläge, die mögliche Einreichung von Resolutionen bei der EU, das Engagement junger Menschen in der Politik sowie die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht. Auf Letzteres antworteten die Jugendlichen, dass YPAC ein Friedensprojekt sei.
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